Hamburg. Das Mini-Flugschiff verhedderte sich am Sonnabend am Hamburger Hauptbahnhof in der Oberleitung. Ein Metronom musste evakuiert werden.

Weil sich ein Mini-Zeppelin am Hauptbahnhof in der Oberleitung verhedderte, musste am Sonnabend die Bahnstrecke nach Süden für drei Stunden gesperrt werden. Nun ist die Ursache bekannt. Laut Bundespolizei war die Fernsteuerung des etwa fünf Meter langen Zeppelins ausgefallen. Die Bundespolizei geht derzeit von technischem Versagen aus. Eine strafrechtliche Relevanz könne derzeit aber noch nicht abschließend geklärt werden. Die Ermittlungen dauern an.

Aufsichtsbehörde und Steuermann verloren Sicht

Demnach bemerkte der 43 Jahre alte Steuermann um 12.42 Uhr, dass er keine Kontrolle mehr über die Motoren des Zeppelins hatte. Antriebslos driftete das Luftschiff ohne Kontrollfunktion der Fernsteuerung ab. Fatal: In der Folge verloren der Steuermann, der Veranstalter und ein Mitarbeiter des Hamburger Luftaufsichtsamts den Blickkontakt zum Schiff. Dann verfing sich dieses in den Bahnoberleitungen.

Die Aktion dahinter - eine Werbung für den Anfang Oktober in die Kinos kommenden Film "Pan" - sei genehmigt gewesen, so der Sprecher der Bundespolizei weiter. Gegen die Verantwortlichen des Zeppelin-Flugs werde dennoch ermittelt. Die Deutsche Bahn steht nach Angaben einer Sprecherin in Abstimmung mit den Behörden und entscheidet je nach Sachlage über weitere Schritte.

Bergung dauerte mehr als zwei Stunden

Um das Schiff zu bergen, musste gegen 13 Uhr der Fernbahnverkehr in Richtung Süden gesperrt werden. Erst um 15.30 Uhr konnten Einsatzkräfte der Feuerwehr das Luftschiff mittels Drehleiter bergen. Während der Sperrung der Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg waren 19 Züge ausgefallen oder mussten umgeleitet werden. Besonders hart traf es Reisende eines Metronoms. Der Zug blieb im Freihafen liegen, als der Strom ausfiel. Laut Feuerwehr mussten 900 Passagiere auf freier Strecke aussteigen. Um 16 Uhr wurde der Bahnverkehr wieder freigegeben.

In Stuttgart sorgte ein Luftballon sorgte wenige Stunden später für ein ähnliches Szenario. In Stuttgart blieb ein metallbeschichteter Ballon nach Angaben der Deutschen Bahn in einer Oberleitung hängen und löste einen Kurzschluss und einen Lichtbogen aus. Drei Züge blieben in Tunneln liegen. Tausende Fahrgäste waren betroffen, da rund zwei Stunden lang die S-Bahnen nicht fuhren. Es wurde niemand verletzt.