Hamburg. Am Donnerstag war Frederic Janhsen, Mitinhaber des Promi-Restaurants am Stephansplatz, tot in seiner Wohnung aufgefunden worden.
Vier Tage nach dem überraschenden Tod von Tarantella-Wirt Frederic Janhsen, 45, steht fest: Geschäftspartner Carsten von der Heide führt das Restaurant im Gebäude der Spielbank am Stephansplatz und auch die erst im April eröffnete wineBANK mit seinem Team weiter.
Noch immer ist Carsten von der Heide schockiert und tief betroffen über den Tod seines langjährigen Geschäftspartners und Freundes. Die beiden kannten sich seit 18 Jahren, hatten vor dem Tarantella bereits das Casse Croute gemeinsam geführt. „Sein Tod ist ein schwerer Verlust für alle. Ich weiß gar nicht, ob das Wirklichkeit ist. Es wirkt nicht real.“ Frederic Janhsen war am vergangenen Donnerstagnachmittag tot in seinem Haus in Groß Borstel gefunden worden. Zuvor war der gelernte Koch bereits wochenlang verschwunden, hatte sich Ende Juni ohne Ankündigung aus dem Geschäft und seinem sozialen Umfeld zurückgezogen.
Das Restaurant war am Sonntag ausnahmsweise geschlossen. Es war der Tag, um sich den Mitarbeitern zu widmen. „Alle sind schockiert, sie haben frei bekommen“, sagte von der Heide. Am Freitag und Sonnabend mussten noch alle arbeiten, das Restaurant war völlig ausgebucht. „Das war für uns alle sehr schwer.“ Umso mehr freute sich von der Heide über den Zuspruch der vielen Stammgäste: „Die Gäste waren zurückhaltend und verständnisvoll.“ Viele Unternehmer, wie Dieter Becken, Ian Karan und prominente Hamburger wie Sylvie Meis gehören zu den Stammgästen. Eine Trauerstimmung habe nicht geherrscht, „vielleicht auch, weil es kein Unfall war, sondern er es selbst entschieden hatte“, sagt der 43-Jährige.
Die Beerdigung ist in Janhsens Heimat in Kalkar am Niederrhein
Nun gehe es darum, seine mehr als 50 Mitarbeiter zu motivieren, damit sie weiterhin mit Lust zur Arbeit kommen. Von der Heide: „Das ist das Wichtigste. Die lieben den Laden und wollen alle weiterarbeiten und stehen hinter mir.“ Der Zusammenhalt sei momentan sehr eng. Gemeinsam mit Küchenchef Robert Kleinschmidt, Betriebsleiter Jens Spreckelmeyer, Restaurantleiter Eric Merten und mit der Unterstützung seiner Frau Ann-Kathrin wird Carsten von der Heide weitermachen. „Wir sind alle sehr traurig und betroffen. Aber wenn wir jetzt die Ärmel richtig hochkrempeln, handeln wir auch ganz in seinem Sinn.“
Warum Frederic Janhsen aus dem Leben schied, darauf haben Carsten von der Heide und auch die engsten Freunde Janhsens keine Antwort. „Er war wie ein Fels in der Brandung, konnte aber auch nicht gut Schwächen zugeben“, sagt von der Heide. „Er hat sich nichts anmerken lassen.“ Finanzielle Schwierigkeiten scheiden seiner Meinung nach völlig aus.
Die Beerdigung Janhsens ist für Ende der Woche im engen Freundes- und Familienkreis in seinem Heimatort Kalkar am Niederrhein geplant.