Hamburg. Fünf Verletzte nach Sportboot-Unfall im Hafen. Bei einer anderen Feier sprang der Bräutigam in die Elbe - er bleibt wohl gelähmt.
Das vergangene Party-Wochenende hat Polizei und Feuerwehr in Hamburg gehörig in Atem gehalten. Bei Unglücken während zwei Junggesellenabschieden gab es am Ende gleich mehrere Verletzte, außerdem geriet eine Feier auf einem Schiff im Hafen außer Kontrolle.
Am Sonnabend wurden bei einem Sportbootunfall auf der Elbe fünf Männer zum Teil schwer verletzt. Ihr 200 PS starkes Sportboot vom Typ „Galia 620 Sport“ war ungebremst gegen einen Anleger am Holthusenkai gekracht. Beim Eintreffen der Rettungskräfte steckte das Boot mit der Steuerbordseite im Ponton fest. Es drohte zu sinken. Drei Beteiligte erlitten schwere Verletzungen, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Lebensgefahr habe aber nicht bestanden. Nach Medienberichten war der Ausflug im gemieteten Boot am Sonnabendnachmittag Teil eines Junggesellenabschieds gewesen.
Kleiner Grasbrook: Sportboot rast in Anleger
Stark blutende und verletzte Männer
Die Männer waren auf der Elbe unterwegs, als das Boot gegen einen Anleger im Stadtteil Kleiner Grasbrook prallte. Auf dem Anleger fanden die Retter vier teilweise stark blutende und verletzte Männer. Sie hatten sich bei der Kollision Knochenbrüche und Prellungen zugezogen. Ein weiterer Mann erlitt leichte Prellungen. Die fünf Männer wurden von Rettungssanitätern und einem Notarzt versorgt und in Krankenhäuser gebracht.
Der genaue Unfallhergang und die Ursache waren auch am Sonntag noch unklar. Zeugen hatten beobachtet, dass der Bootsführer angeblich abgelenkt gewesen sein soll, weil er einen Fender ins Boot hieven wollte. Die Polizei bestätigte dies nicht. Der 55 Jahre alte Bootsführer verletzte sich bei dem Unfall so schwer, dass ein Alkoholtest unmöglich war. Es wurde eine Blutprobe angeordnet. Die übrigen vier Verletzten sind zwischen 25 und 34 Jahre alt. Die Wasserschutzpolizei ermittelt.
Bräutigam verletzt sich bei Kopfsprung in die Elbe
Ebenfalls im Rahmen eines Junggesellenabschieds verletzte sich am Sonntag ein 25-Jähriger schwer. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll es sich dabei um den Bräutigam gehandelt haben. Nach einem Kopfsprung in die Elbe wurde der Mann mit Verdacht auf eine Querschnittslähmung ins Krankenhaus gebracht, sagte ein Polizeisprecher.
Das Opfer aus Süddeutschland habe einen Junggesellenabschied auf dem Kiez gefeiert. Alkoholisiert seien die Männer am Morgen zur Elbe an der Fischauktionshalle gezogen. Dann sei er kopfüber gesprungen, obwohl zu der Zeit Niedrigwasser herrschte. Zwei Ersthelfer zogen den mit dem Gesicht nach unten treibenden Mann aus dem Wasser. Ein Notarzt konnte ihn wiederbeleben.
Großeinsatz auf Techno-Partyschiff
Zuvor hatte am Sonnabend eine außer Kontrolle geratene Feier auf einem Partyschiff für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei im Hamburger Hafen gesorgt.
Feier auf Partyboot eskaliert
300 Gäste hatten auf der „Classic Queen“ eine Techno-Party gefeiert. Als einer der Gäste mit Verdacht auf einen Herzinfarkt und einem Krampfanfall zusammenbrach, steuerte das Boot den Anleger Neuhof am Köhlbrand an und setzte einen Hilferuf ab. Vier stark alkoholisierte und aggressive Gäste kamen ebenfalls in die Klinik. (HA/JR)