Hamburg. Auf dem Areal der Verkehrswacht in Rothenburgsort entsteht ein Veranstaltungsgelände für bis zu 5000 Gäste. Eröffnung im September.

Hamburg bekommt eine neue Open-Air-Bühne – und zwar in Rothenburgsort. Gestern stellten die Organisatoren ihre Pläne für „Parkland“ vor.

Wer das erste Mal in Hamburg Auto fahren möchte, den verschlägt es oft nach Rothenburgsort. Dort, zwischen Kanälen und Industrieanlagen, liegt der einzige Verkehrsübungsplatz der Stadt. Auch ohne Führerschein kann hier das Fahren geübt werden. Dass dieses Gelände aber nicht nur für junge Autofahrer interessant sein könnte, hat John Schierhorn erkannt. Der Hamburger ist sowohl in der Clubszene (Waagenbau) als auch in der Immobilienbranche tätig. Gemeinsam mit seinem Team und der Konzertagentur Hamburg Konzerte ging er auf die Verkehrswacht zu, die den Übungsplatz betreibt.

Das riesige Areal, auf dem tagsüber die Motoren brummen, wird abends nicht genutzt und eignet sich aus vielen Gründen als Veranstaltungsfläche: keine Nachbarn, die vom Lärm gestört werden könnten, eine gute Verkehrsanbindung durch die vierspurige Großmannstraße und den S-Bahnhof Tiefstack sowie ein Gelände, das sich mit seiner Wasserlage und dem Industriecharme sehen lassen kann. Selbst die ansässigen Schrebergärtner seien schon eingeweiht und von den Plänen begeistert, erklärt Schierhorn.

Das „Parkland“ könnte Platz für 500 bis 5000 Besucher bieten

Dass in Hamburg trotz der oft eher feuchten Sommer ein Interesse an Open-Air-Veranstaltungen besteht, zeigen die erfolgreichen Freiluftkinos der Stadt ebenso wie die Grünanlagen-Technofeste im Elbpark Entenwerder. Neben der Trabrennbahn in Bahrenfeld, die jeden Sommer mit bekannten Künstlern mehrere Zehntausend Musikfans lockt, und der idyllischen Stadtparkbühne möchte das „Parkland“ vor allem mit Flexibilität punkten. Das Gelände könne je nach Veranstaltungsart passend umgebaut werden, sagt Schierhorn.

Ob Konzerte oder Feste, große oder kleinere Acts, Rock oder Hip-Hop, 5000 oder 500 Besucher: Alles soll möglich sein, so die Organisatoren.

Tagsüber soll das Areal weiter von der Verkehrswacht genutzt werden. Auch sie erhofft sich positive Effekte: Nicht nur zusätzliche Mieteinnahmen durch regelmäßige Veranstaltungen, sondern auch mehr Aufmerksamkeit für ihr Angebot, gerade bei Jugendlichen. Es gibt Überlegungen, Veranstaltungen unter dem Motto „Don’t Drink and Drive“ durchzuführen.

Den Organisatoren sei es wichtig, nicht nur Profit zu erwirtschaften, sondern den Stadtteil auch nachhaltig zu bereichern, sagt Schierhorn. Rothenburgsort ist trotz seiner Nähe zur Innenstadt kulturell noch eher unerschlossen. Dies soll sich nun ändern und das „Parkland“ so etwas wie das kulturelle Zentrum des Stadtteils werden. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun: Das Gelände muss umgebaut, Partner müssen gefunden und Künstler gebucht werden. Realistisch seien 20 bis 40 Veranstaltungen im Jahr, heißt es.

Anfang September wird es eine große Eröffnungsveranstaltung geben, die Planungen dafür laufen bereits auf vollen Touren.