Hamburg . Der Begehungstermin am Montagvormittag drohte zu scheitern. Die Besetzer hatten kritisiert, dass die Namen der Teilnehmer nicht bekannt waren.
Nachdem es zunächst so schien, dass eine friedliche Lösung im Konflikt um das Kollektive Zentrum (koZe) sich zerschlagen könnte, findet der geplante Besichtigungstermin am Montagmorgen nun doch statt. Seit 9 Uhr sind Mitarbeiter der Stadt in dem Gebäude. Rund um das Gebäude ist es friedlich.
Das koZe hatte kurz vorher massive Kritik geübt, nachdem die Namen der Teilnehmer der Begehung nicht bekannt gegeben worden waren. "Es scheint, als setze der LIG auf Eskalation", schrieben sie. Aus der Finanzbehörde hatte es geheißen, der Begehungstermin müsse stattfinden.
Seit einem halben Jahr ist das zweigeschossige Kitagebäude auf dem Gelände der ehemaligen Gehörlosenschule im Hamburger Münzviertel besetzt. Die Immobilie liegt in der Verantwortung des Landesbetriebs Immobilien und Grundvermögen (LIG), der zur Finanzbehörde gehört. Das LIG hatte das rund 8000 Quadratmeter große Areal Ende Dezember 2014 an den Investor HBK verkauft, der dort rund 400 Wohnungen errichten und im Juli den Architekturwettbewerb starten möchte. Die Stadt Hamburg muss das Gebäude an den Investor übergeben – deshalb ist eine Begehung notwendig.
Zuletzt hatte es so ausgesehen, dass die Stadt den Konflikt um das besetze Haus entschärfen will und das koZe mit einem Mietvertrag ausstattet. (mik)