Hamburg. 40 Männer gehen mit Baseballschlägern und Besen aufeinander los. Polizist gibt Warnschuss ab. Grund für Streit steht noch nicht fest.

Die Schlägerei unter 40 Männern vor einem Autohaus am Hammer Deich war bereits voll im Gang, als die Polizei dort am Sonnabend gegen 14.20 Uhr eintraf. Die Beamten bemühten sich noch, die Situation durch Ansprachen in den Griff zu bekommen. Doch da war es bereits zu spät: Vor den Augen der Polizisten gingen die Männer mit Baseballschlägern, Schaufeln und Besen aufeinander los. Zeugen berichteten später sogar von Äxten und Messern. Erst als ein Beamter einen Warnschuss in die Luft abfeuerte, ließen sie voneinander ab.

Worum es ging bei dem Streit, steht noch nicht fest. In die Auseinandersetzung waren offenbar der Betreiber des Autohandels und möglicherweise noch weitere Angehörige verwickelt. Am Tatort behaupteten Zeugen, ein Konflikt zwischen Autokäufern und Autoverkäufern sei Anlass für die Eskalation gewesen. Dafür gebe es bisher aber keine Anhaltspunkte, hieß es dazu von der Polizei. Der Auseinandersetzung soll aber bereits am Sonnabendvormittag ein Streit in Harburg vorangegangen sein. Weitere Einzelheiten, auch zum Motiv, würden nun ermittelt, sagte Polizeisprecherin Tanja von der Ahé.

Ein Verletzter konnte nicht vernommen werden

Während sich nach dem Warnschuss einige Tatverdächtige um die Verletzten kümmerten, suchte ein Teil des Mobs das Weite. Die Polizei, mit 39 Streifenwagen im Einsatz, leitete eine Sofortfahndung ein – aber die flüchtigen Täter konnten entkommen. „Am Tatort konnten letztendlich zwölf Personen im Alter von 18 bis 53 Jahren vorläufig festgenommen werden“, sagt von der Ahé. Bei der Massenschlägerei seien sechs Menschen verletzt worden. Sie erlitten unter anderem Prellungen, Schnittverletzungen, Rippenbrüche und Kopfplatzwunden. Fünf von ihnen kamen in Krankenhäuser. Bis auf einen 33-Jährigen konnten alle Verletzten nach ambulanter Behandlung wieder entlassen und vernommen werden.

Routinemäßig hat auch die Dienststelle Interne Ermittlungen eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet – wie üblich, wenn ein Polizist einen Schuss aus seiner Dienstwaffe abgibt. Die Polizei geht davon aus, dass der Warnschuss im Einklang mit den Vorschriften stand. „Die Menschen sind mit gefährlichen Gegenständen aufein­ander los“, sagt von der Ahé. „Es bestand Gefahr für Leib und Leben.“