17 Organisationen haben sich zusammen geschlossen und fordern eine bessere Personalausstattung für den Unterricht von behinderten und nicht behinderten Schüler. Die GEW will 550 neue Stellen an Schulen.

Hamburg. Ein breites Bündnis von 17 Organisationen von Gewerkschaften bis zur Elterninitiative will der Diskussion über Inklusion an Hamburger Schulen neuen Schwung geben. "Die inklusive Schule ist im Interesse aller Schüler ein lohnendes Ziel. Sie ist die Schule der Zukunft", heißt es in einem zweiseitigen Memorandum, das das Bündnis am heutigen Montag vorgestellt hat. Vor fünf Jahren hatte die Bürgerschaft beschlossen, dass alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf das Recht haben, allgemeine Schulen zu besuchen – das Recht auf Inklusion.

Nach Auffassung des Bündnisses ist die Realität an den Hamburger Schulen vom Ideal weit entfernt. "Inklusion ist ein starkes Wort, aber die Umsetzung darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden", sagte die DGB-Vorsitzende Katja Karger. "Gut funktionierende Inklusion braucht Zeit und eine angemessene Personalausstattung. Daran mangelt es an vielen Schulen."

Das "Hamburger Bündnis für schulische Inklusion" fordert "eine deutliche Erhöhung personellen, räumlichen und sächlichen Ausstattung" für die inklusive Schulen, verzichtet aber bewusst etwa auf die Nennung einer konkreten Zahl von zusätzlichen Lehrerstellen.

Die Meinungen, was erforderlich wäre, gehen in dem Bündnis offensichtlich auseinander. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält 550 Planstellen für erforderlich. Die Vereinigung der Schulleiter an Stadtteilschulen hatte bereits im Februar eine andere Rechnung aufgemacht.

Für jedes Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung (LSE) erhält eine Regelschule rechnerisch derzeit drei zusätzliche Lehrerstunden. "Wir halten eine Aufstockung auf fünf Stunden für erforderlich", sagte Pit Katzer von der Schulleiter-Vereinigung.