Verleumdung, Beleidigung, Rufschädigung - Andreas Beuth, Anwalt des linken Kulturzentrums „Rote Flora“, hat Strafanzeige gegen den Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft, Joachim Lenders, erstattet.

Hamburg. Der Anwalt des linksautonomen Kulturzentrums „Rote Flora“, Andreas Beuth, hat nach den persönlichen Anfeindungen durch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Strafanzeige erstattet. Er gehe gegen den Landesvorsitzenden Joachim Lenders „wegen aller in Betracht kommenden Delikte“ im Bereich der Beleidigung vor, bestätigte seine Kanzlei am Donnerstag einen Bericht der Tageszeitung „taz“.

Des Weiteren erwägt Beuth demnach auch zivilrechtliche Schritte gegen den Polizeigewerkschafter einzuleiten, etwa eine Unterlassungsklage oder Schadenersatzansprüche wegen Rufschädigung. „Die Anzeige stützt sich vor allem auf die Tatbestände der Verleumdung und üblen Nachrede“, sagte seine Kanzlei-Kollegin Ingrid Witte-Rohde der Zeitung.

Lenders hatte Beuth als „Lügner“ bezeichnet, weil dieser Zweifel an dem mutmaßlichen Angriff auf Polizisten der Davidwache im Stadtteil St. Pauli am 28. Dezember geäußert hatte. „Herr Beuth ist für mich ein Lügner, der von der Gewaltbereitschaft und der Radikalisierung dieser Personengruppe ablenken will.“

Laut Polizei hatten damals bis zu 40 Vermummte Beamte attackiert und drei Polizisten zum Teil schwer verletzt. Rechtsanwalt Andreas Beuth hatte einen Angriff auf die Wache am 5. Januar in einer Erklärung abgestritten. Er habe im Rahmen seiner anwaltlichen Tätigkeit „hinreichende Anhaltspunkte“ dafür, dass die Polizei gelogen habe. Es habe keine vermummte Personengruppe und keinen Plan zu einem Angriff auf Wache oder Beamte gegeben.

Seine schwere Verletzung habe der Streifenpolizist bei einem Einsatz in der 200 Meter entfernten Seilerstraße erlitten. Unklar ist selbst nach Polizeiaussagen, ob der Vorfall überhaupt mit den Geschehnissen vor der Davidwache in Verbindung steht.