Sonderregelung für das Public Viewing während der Fußball-WM in Brasilien. Sehen Sie hier den Spielplan und die Gruppen bei abendblatt.de.
Dortmund/Hamburg. Die Fußball-Weltmeisterschaft kann kommen. Auch in Hamburg ist das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld offenbar von den letzten Hemmnissen befreit, an die man meist nicht denkt. Zum Beispiel an das Bundesimmissionsschutzgesetzt. Die Bundesregierung will während der WM in Brasilien Live-Übertragungen auf Großbildleinwänden in ganz Deutschland bis tief in die Nacht ermöglichen. Die neue Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) werde den Entwurf einer sogenannten „Public-Viewing-Verordnung“ bei der Kabinettsklausur im brandenburgischen Meseberg vorstellen. Das berichten die „Ruhr Nachrichten“ und beziehen sich dabei auf Regierungskreise.
Bei der WM beginnen knapp die Hälfte der 64 Begegnungen erst um 22 Uhr deutscher Zeit oder später.
Es würden Ansätze geprüft, „um sowohl das zu erwartende große öffentliche Interesse an den Spielübertragungen zu berücksichtigen als auch einen akzeptablen Mindest-Schutz der Nachtruhe für relevant betroffene Anwohner“, heißt es in Regierungskreisen. Die Details müssten noch ausgearbeitet werden. Zuständig für die Genehmigungen würden den Plänen zufolge aber Länder und Gemeinden bleiben.
Mit der neuen „Verordnung über den Lärmschutz bei öffentlichen Fernsehdarbietungen im Freien“ setzt Hendricks einen Beschluss der Umweltministerkonferenz der Länder um, die den Bund zum Handeln aufgefordert hatte. Auch bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 hatte es eine Verordnung des Bundes mit Lärmschutz-Vorgaben für Live-Übertragungen auf Großbildleinwänden gegeben.
In Hamburg stand das Fanfest auf der Kippe. Jetzt ist es aber definitiv gerettet. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) hatte zuletzt das Go gegeben. Die meisten Partien der deutschen Mannschaft werden aufgrund der Zeitverschiebung von vier bis sechs Stunden erst spät angepfiffen. Normalerweise lässt das Bundesimmissionsschutzgesetz keine lauten Veranstaltungen in der Nacht zu.
Auch andere Städte planen bereits für die Fußball-WM. In Berlin, wo in der Vergangenheit mehrere Hunderttausend Fans auf der Straße des 17. Juni feierten, soll es ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung für die nächtliche Fanmeile geben.