Um die Anwohner vor Lärm und Gestank zu schützen, will der Bezirk Mitte die Parade der Harley Days mit bis zu 25.000 Motorradfahrern vor allem in den Hafen verlegen.
Hamburg. So schön die blinkenden und blitzenden Maschinen aus Chrom und Stahl auch sind, die rund 25.000 Motorräder, die bei den Harley Days durch die Innenstadt fahren, sorgen für Lärm und Gestank – und das geht den Anwohnern ziemlich auf die Nerven. Das und die etwa 600.000 Besucher, die jährlich zu der Großveranstaltung nach Hamburg pilgern.
Um weitere Konflikte zu vermeiden, will Veranstalter Uwe Bergmann die Parade Route im kommenden Jahr auslagern und verkürzen. Entsprechende Pläne stellte er jetzt im Cityausschuss des Bezirks Mitte vor. In der öffentlichen Sitzung stellte er sich auch den Fragen und der Kritik der Bürger.
Der Plan sieht vor, die Biker über die Köhlbrandbrücke zu schicken, dann über die Amsinckstraße, die Willy-Brandt-Straße und die Reeperbahn zurück am Hafen entlang. Durch diese neue, etwa 30 Kilometer lange Route, wären deutlich weniger Anwohner vom Motorradlärm betroffen als bisher.
Zusätzlich will Bergmann Schilder aufstellen, die die Biker zu ruhigem Fahren anhalten sollen.
Damit war auch er Antrag der Grünen im Bezirk hinfällig. In deren Antrag hieß es: „...die Harley-Fahrer müssen aus den Wohngebieten der angrenzenden, innerstädtischen Quartiere heraus gehalten werden.“ Nicht nur die Lärmbelastung mache den Anwohnern St. Paulis zu schaffen, sondern das zum Teil „regelwidrige Verhalten und gefährdende Auftreten“ der Fahrer sei so künftig nicht mehr tragbar.
Nach der Vorstellung des neuen Konzepts lehnten die anderen Fraktionen diesen Antrag ab. Durch die neuen Pläne werde es keinen Konflikt mit den Harley Days mehr geben, sagte Falko Droßmann (SPD), Vorsitzender des Cityausschusses, dem Abendblatt. Wie schon in diesem Jahr werden die Harley-Days auch 2014 am Hamburger Großmarkt stattfinden.