Kleine Anfrage der Grünen-Bürgerschaftsfraktion ergab, dass offenbar eine Reihe der schweren Motorräder technisch manipuliert waren, um sie lauter zu machen. Die Grünen fordern nun Konsequenzen.
Hamburg. Während der Harley Days vom 21. bis 23. Juni in Hamburg hat es immer wieder Beschwerden über zu laute Motorräder gegeben. Wie jetzt aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage der Grünen-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht, stellte die Polizei allein im Bereich St. Pauli während der Veranstaltung an 22 Motorrädern technische Mängel fest. Die Beamten hatten der Anfrage zufolge dort speziell nach Umbauten geschaut, die nicht der Straßenverkehrsordnung entsprechen, wie beispielsweise Manipulationen am Auspuff. Grünen-Verkehrsexperte Till Steffen folgert daraus, dass solche Umbauten mit Ursache für die oft enorme Lautstärke mancher Motorräder war und spricht von einer „Reihe von E-Mail-Beschwerden von Bürgern“, die ihn erreicht hätten. „Die Zahl der Verstöße ist schon beachtlich, wenn man bedenkt, dass es keine flächendeckende Kontrollen gab“, sagt Steffen.
Als Konsequenz fordert er jetzt eine Verlegung der Harley-Day-Parade, die in diesem Jahr vor allem im Hamburger Westen verlief. 15.000 Motorräder waren laut Senatsantwort beteiligt. Verkehrsexperte Steffen: „Solche Paraden dürfen nicht durch Wohngebiete geführt werden, wo die Leute keine Möglichkeit haben, sich dem Lärm zu entziehen.“