Am Fuße des Stintfangs soll ein sechsstöckiges Wohnhaus entstehen. Eine Anwohnerinitiative wehrt sich dagegen und hat am Sonntag eine Info-Veranstaltung initiiert.

Neustadt Es gab Kaffee, Kuchen und Informationen: Am Sonntag hat die Anwohnerinitiative Hafentor auf dem Paula-Karpinski-Platz oberhalb der Landungsbrücken auf das Bauvorhaben Hafentor 7 aufmerksam gemacht. Investor Euroland will am Fuße des Stintfangs ein rund 70 Meter langes, teils sechsstöckiges Wohnhaus errichten. Die Anwohner kritisieren das geplante Gebäude als „zu massiv“, die Wahrnehmung der denkmalgeschützten Wallanlage werde beeinträchtigt und die Aussicht eingeschränkt.

Neben Nachbarn aus Neustadt und dem Portugiesenviertel kamen auch Besucher aus anderen Stadtteilen. Inga und Niels von Waldersee aus den Elbvororten haben Verständnis für die Initiative: „Hamburg sollte mehr auf diesen geschichtsträchtigen Ort aufmerksam machen, statt die Schändung des Denkmals zuzulassen“, sagten sie. Und Clemens Finkbeiner aus Eimsbüttel meinte: „Der Senat sollte sich ein Beispiel an Paula Karpinski nehmen.“ Die SPD-Politikerin hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für eine Bewahrung des Stintfangs als Aussichtspunkt eingesetzt. Schauspielerin Marina Zimmermann zitierte Auszüge aus einem Interview, das Karpinski seinerzeit Historikerin Birgit Kiupel gegeben hatte; auch diese ist Anwohnerin und kritisiert die geplante Bebauung.

„Ich glaube, dass es hier mittlerweile mehr um persönliche Betroffenheit geht“, hält Euroland-Geschäftsführer Karsten Horx dagegen, der ebenfalls zum Stintfang gekommen war. „Wir haben bereits die Gebäudehöhe reduziert, und es gibt Sichtachsen.“ Zudem werde mehr als die Hälfte der Wohnungen öffentlich gefördert.