Ein Mann sollte in der „Galerie-Bar“ auf der Großen Freiheit 340 Euro für zwei Flaschen Sekt bezahlen, die er nie bestellt hatte. Wegen ähnlicher Fälle mussten kürzlich mehrere Kiez-Clubs schließen.
Hamburg. Wieder Ärger um Abzocke auf dem Kiez: Die Hamburger Polizei hat drei Tatverdächtige festgenommen, die von einem Kneipengast unter Androhung von Schlägen 340 Euro erpresst haben. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht von Freitag auf Sonnabend in der Großen Freiheit.
Ein 25-Jähriger und ein Bekannter waren auf dem Kiez unterwegs, als sie von einem Mann angesprochen wurden, der sie in den Nachtclub „Galerie Bar“ lockte. Der 25-Jährige und sein Bekannter bestellten daraufhin jeweils ein Bier und bezahlten sofort. Kurz darauf setzten sich zwei Animierdamen (23, 25) zu den Männern und begannen eine Unterhaltung. Ohne sie gefragt zu haben, bestellten sich die beiden Frauen zwei Flaschen Sekt – die Rechnung in Höhe von 340 Euro sollte dann der 25-Jährige bezahlen.
Als er sich weigerte, drohte ihm ein Sicherheitsangestellter Schläge an. Der 25-Jährige bekam nun Angst und ließ sich zu einem Geldautomat begleiten, um die geforderte Summe abzuheben. Sein Bekannter musste unterdessen in der „Galerie-Bar“ warten. Schließlich zahlte der 25-Jährige. Nach dem Verlassen der Kneipe erstattete er umgehend Anzeige bei der Davidwache.
Die Beamten nahmen den Sicherheitsangestellten und die beiden Frauen vorläufig fest. Später wurden sie wieder entlassen. Zum Sachverhalt wollten sie sich bisher nicht äußern.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Bezirk Mitte die beiden umstrittenen Kiez-Clubs "Barracuda-Bar" und "Baby Doll" schließen lassen. Den Kiez-Clubs werden eine Reihe von Betrugsfällen und tätliche Angriffe vorgeworfen.