Der Flüsterasphalt auf der Wilhelmsburger Reichstraße hat sich im vergangenen Winter als besonders glatteisanfällig erwiesen. Jetzt sollen Infrarot-Kameras die Gefahr rechtzeitig erkennen.

Hamburg. Mit Infrarot-Kameras zur Temperaturmessung will die Verkehrsbehörde die Wilhelmsburger Reichstraße wetterfest machen. Die Straße musste im vergangenen Winter wegen extremer Glätte mehrfach für Stunden gesperrt werden. Schuld daran war laut Verkehrsbehörde der sogenannte Flüsterasphalt. Der offenporige Spezialbelag, der die Lärmentwicklung mindern soll, hat den Nachteil, dass er schnell vereist. "Offenporige Asphaltstrecken müssen früher und intensiver gestreut werden, auch mit einer besonderen Konzentration der Lösung", sagt Helma Krstanoski, Sprecherin der Verkehrsbehörde.

Eigentlich hatte die Behörde im Frühjahr angekündigt, Messfühler in 30 Zentimeter Tiefe in der Fahrbahn einsetzen zu wollen. Doch von dem Vorhaben ist die Behörde nun abgewichen. Grund: „Neue Erkenntnisse im Umgang besagen, dass der nachträgliche Einbau von Fühlern zu falschen Ergebnissen führen könnte. Die angebohrte Stelle hat nicht mehr die Eigenschaften der übrigen Fahrbahnoberfläche und würde anders auf die winterlichen Verhältnisse reagieren als der Rest der Fahrbahn“, so Krstanoski.

„Besser ist es in diesem Fall, die Temperatur per Infrarot-Kamera aufzunehmen“, so Krstanoski. Damit könne die unsichtbare Wärmeabstrahlung mittels Infrarotsensoren sichtbar gemacht werden. Die Daten werden dann an den zuständigen Winterdienst übermittelt.

Bisher sind solche Kameras im Großraum Hamburg auf der Autobahn 25 – neuerdings auch eine Flüsterasphaltstrecke – und auf der Autobahn 23, AS Halstenbek-Krupunder, im Einsatz.

Geplant ist, dass die Kameras Ende 2013/Anfang 2014 an der Wilhelmsburger Reichsstraße installiert werden – je nachdem, wann das Vergabeverfahren beendet ist. Der Kostenrahmen liegt bei rund 50.000 bis 60.000 Euro. Sollte es vor dem Aufstellen der Kameras frieren, wolle man häufiger und vorbeugend streuen.