Das Hamburger Architekturbüro gmp konnte mit seinem Entwurf den ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entscheiden. Zusammen mit einem Stuttgarter Ingenieurbüro werden sie die Fuß- und Radwegbrücke realisieren.
Hamburg. Ein weiterer Brückenschlag im Quartier Baakenhafen in der Hafencity: Nach der Einweihung der Baakenhafenbrücke für Autos im vergangenen August ist nun die Entscheidung für die Fußgänger- und Radfahrerbrücke gefallen. Die etwas mehr als 60 Meter lange Verbindung zwischen dem nördlichen Teil des Quartiers über das Hafenbecken bis zum Baakenpark werden die Hamburger Architekten von gmp Generalplanungsgesellschaft mbH zusammen mit dem Stuttgarter Ingenieursbüro Knippers Helbig realisieren. Als Team gewannen die Ingenieure und Architekten einen von der HafenCity und der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ausgeschriebenen Wettbewerb. Die Bauarbeiten sollen Mitte 2015 beginnen. Die Fertigstellung ist für Mai 2016 geplant, wie die HafenCity Hamburg GmbH am Donnerstag mitteilte.
Die neue Fuß- und Radwegebrücke soll eine direkte Verbindung für Fußgänger und Radfahrer von der U4-Haltestelle „HafenCity Universität“ im Norden, über das Hafenbecken und die grüne Freizeitinsel bis hin zum Lola-Rogge-Platz, dem künftigen Marktplatz und Nahversorgungszentrums, auf der südlichen Seite des Quartiers schaffen.
Dem Entwurf zufolge ist die Brücke eine freitragende stützenfreie Konstruktion, die sich gegenüber der Umgebung mit den Wasserhäusern, der Baakenhafenbrücke und der Gestaltung der Freizeitinsel („Baakenpark“) in ihrer Präsenz bewusst zurücknimmt. Der untere und der obere Teil der Brücke sind jeweils nach innen gekippt. Damit entstehe eine Faltung, die die Ansichtsbreite optisch reduziere und die Brücke sehr leicht erscheinen lasse. Die von Auflager zu Auflager horizontal durchgängige Linie unterstreiche diese Wirkung.
In der Begründung der Jury heißt es, dem Siegerentwurf „gelingt es in überraschend durchdachter Manier, das Spannungsfeld zwischen kompakter ‚Leitungsbrücke‘ und elegantem Fußgänger - und Radfahrersteg aufzulösen. Durch die geschickte Verschneidung der äußeren Bleche zum Schutz der Tragkonstruktion, dem leicht asymmetrisch angeordneten Scheitelpunkt des Stichbogens und der damit korrespondierenden, raffinierten Geländerführung entsteht in der Anmutung ein spannungsvolles Bauwerk, das zugleich nahezu alle technischen Randbedingungen einhält“.