Im Mai kam es auf dem mit Kernbrennstäben und Munition beladenen Frachter „Atlantic Cartier“ zu einem Großbrand. In der Nacht zu Sonnabend kehrte das Schiff unter Protesten nach Hamburg zurück.
Hamburg. Es war eine der größten Havarien im Hamburger Hafen: Während Tausende Besucher des Kirchentags in Hamburg den Hafen besuchten, brannte es in geringer Entfernung auf dem Atomfrachter „Atlantic Cartier“ im Hamburger Hafen. Erst später wurde bekannt, dass an Bord tonnenweise gefährliche Fracht geladen war.
In der Nacht zu Sonnabend kehrte die „Atlantic Cartier“ wieder in den Hamburger Hafen zurück und machte im Hansahafen, unweit der „Queen Mary 2“ fest. Aktivisten des Anti-Atom-Plenums fuhren mit einem Motorboot zu dem umstrittenen Schiff und protestierten gegen die Ankunft des Gefahrgutfrachters.
Am Nachmittag verließ die „Atlantic Cartier“ Hamburg wieder. Dabei wurde der Frachter von einem Polizeiboot begleitet.
Während der Havarie im Mai hatte die „Atlantic Cartier“ Kernbrennstäbe, Ethanol, Munition und Uranhexaflourid geladen. Die Brandursache ist bis heute unklar. Die Grünen kritisieren, dass der Senat bisher keine Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen habe.
Zu der Rückkehr des Frachters sagte Anjes Tjarks, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Was der Gefahrguttransporter an Bord hat wissen wir nicht, werden es aber abfragen.“
Die Grünen kritisieren zudem den mangelnden präventiven Katastrophenschutz und fehlende Sicherheit für die Hamburger. Der Senat habe sich nicht an seine Zusage gehalten, die Notfallpläne an Hafenfeiertagen zu überarbeiten und dafür zu sorgen, dass das Löschmittel CO2 transportabel und ausreichend im Hafen verfügbar sei.