Mit der Ausstellung „Wir wollen unser Leben zurück“ möchten die in Hamburg lebenden libyschen Flüchtlinge ihre Situation verständlich machen. Sie ist in der St. Pauli Kirche zu sehen.

Hamburg. Mit einer Ausstellung wollen die afrikanischen Flüchtlinge, die seit gut einem Monat in der Hamburger St. Pauli-Kirche leben, ihre Flucht aus Libyen und ihre aktuelle Situation verständlich machen. Eigene Texte, Videos und Fotos werden ergänzt durch Zeitungsartikel, Texte von Menschenrechtsorganisationen und Gutachten, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Die Ausstellung „Wir wollen unser Leben zurück“ ist bis auf weiteres in der St. Pauli Kirche (Pinnasberg 80) zu sehen.

Die Ausstellung ist dreigeteilt: das Leben in Libyen mit Flucht über das Mittelmeer, das Leben im italienischen Flüchtlingslager und die Situation in Hamburg. Die Flüchtlinge, die sich „Lampedusa in Hamburg“ nennt, hätten während mehrerer Treffen mit dem Soziologen und Menschenrechtler Martin Dolzer über ihre Erfahrungen, Verluste und Traumata diskutiert, hieß es. Daraus seien die Texte und Berichte entstanden.

Die afrikanischen Flüchtlinge kamen Anfang des Jahres aus Italien nach Hamburg. Dort waren sie vor zwei Jahren nach der Flucht aus Libyen in Flüchtlingslagern untergekommen, die dann geschlossen wurden. Sie bekamen von Italien „Touristen-Visa“, die ihnen einen Aufenthalt in Schengen-Staaten erlauben, jedoch weder Unterhalt, Arbeitserlaubnis, Unterkunft oder medizinische Versorgung sichern. Etwa 70 leben seit Anfang Juni in der St. Pauli Kirche. Andere sind in zwei Moscheen untergekommen.