Werkstätten und Fundus der Hamburger Staatsoper sollen einen Neubau am Veringkanal in Wilhelmsburg bekommen. Hier stehen derzeit aber die Büros von Künstlern. Die will der Bezirk Mitte erhalten.

Hamburg. Die Bezirksversammlung Mitte spricht sich für den Schutz der Kreativbüros mit derzeit 24 Arbeitsplätzen am Veringkanal in Wilhelmsburg aus, sollte der Neubau für Fundus und Werkstätten der Staatsoper wie geplant dort errichtet werden. Wenn der Opernfundus in der Straße Am Veringhof nicht zu verhindern sei, solle den Kreativen Alternativflächen in unmittelbarer Nähe und zu angemessenen Mietpreisen angeboten werden. Das hat die Bezirksversammlung Mitte am Donnerstagabend in einem Eilantrag mit den Stimmen von SPD und FDP beschlossen. Die Stadt solle auch einem betroffenen Getränkehändler bei der Suche nach einem Ersatzstandort helfen.

Den übrigen Fraktionen geht das Bekenntnis für den Schutz der Kreativszene nicht weit genug. Sie fordern, die Opernwerkstätten nicht nach Wilhelmsburg zu verlegen. Deshalb enthielten sich CDU und Grüne bei der Abstimmung. Die Linke und die Piraten stimmten gegen den SPD-Antrag.

Nach einer Machbarkeitsstudie eines Ingenieurbüros aus Hannover sollen Alternativstandorte in Moorfleet und Billbrook besser geeignet sein als der in Wilhelmsburg. Darauf wies Jörn Frommann (CDU) hin.

Laut Finanzbehörde seien alle drei Grundstücke geeignet. Letztlich habe sich der Senat aus „gesamtstädtischen Gründen“ für die gefundene Lösung entschieden. Wegen der Werkstätten sei der Opernfundus eine kreativ-kulturelle Stätte, die hervorragend in das neue Umfeld in Wilhelmsburg passe, sagte der Sprecher der Finanzbehörde. Daniel Stricker, auf Abendblatt-Anfrage.

Wie berichtet sollen der Kulissenfundus, die Dekorationswerkstätten und der Kostüm- und Maskenfundus der Hamburgischen Staatsoper, bisher auf zwei Standorte in Hamburg verteilt, in einem bis zu 18 Meter hohen Neubau auf einem zweieinhalb Hektar großen Grundstück der städtischen Sprinkenhof AG Am Veringhof 1-7 zusammengefasst werden. Laut Finanzbehörde seien 75 Arbeitsplätze mit dem Opernfundus verbunden.