Die Trabrennbahn in Bahrenfeld wird abgerissen. Dafür ist eine Doppelrennbahn in Horn für Galopper und Traber geplant.
Hamburg. Mehr Wohnungen, neue Sportanlagen: Hamburgs Gesicht verändert sich. In diesem Sommer will der SPD-Senat den Bau einer Doppelrennbahn in Horn für Galopper und Traber beschließen. Sie kostet zwischen 30 und 40 Millionen Euro. Im Gegenzug wird die in den vergangenen zwei Jahren für fünf Millionen Euro renovierte Trabrennbahn in Bahrenfeld abgerissen. Auf ihr sollen bis zu 1000 neue Wohnungen entstehen. Der Verkauf der 22 Hektar großen Fläche soll das Projekt in Horn voll finanzieren. Baubeginn wäre spätestens in vier Jahren. Die Pläne, die dem Abendblatt vorliegen, stellt die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) am Mittwochabend in der Stadtteilschule Bahrenfeld erstmals öffentlich vor.
"Die Doppelrennbahn wird höchstwahrscheinlich kommen, wir sind in guten Gesprächen mit allen Beteiligten", sagt Christoph Krupp (SPD), der Chef der zuständigen Senatskanzlei. Der Senat könne es sich nicht leisten, den Pferdesport in Hamburg zu ignorieren. Hamburg ist auf der Welt die Stadt mit den meisten Pferden. Da die Pläne für den Wohnungsbau in Bahrenfeld politisch kaum noch zu stoppen seien, "wäre der Umbau der bisherigen Galopprennbahn in Horn die logische Konsequenz", so Staatsrat Krupp.
+++ Pferderennen in Horn, Wohnungsbau in Bahrenfeld +++
Insgesamt sollen in Bahrenfeld-Nord in den nächsten Jahren rund 2300 neue Wohnungen entstehen, dazu Büros entlang der Luruper Chaussee; an der Grünachse der August-Kirch-Straße werden eine Schule und zwei Kindertagesstätten geplant. Als Gebäudetypen sind villenartige Stadthäuser oder Reihenhäuser mit Garagen und Carports denkbar, außerdem mehrgeschossige Gebäude mit "gestapelten Maisonettewohnungen". Die Pläne stehen im Zusammenhang mit der vom Jahr 2017 an geplanten Überdeckelung der Autobahn 7 , die nicht nur dem Lärmschutz dient, sondern auch die Stadtteile im Hamburger Westen wieder mit der Innenstadt zusammenwachsen lassen soll. Dafür wird die vierspurige Straße Holstenkamp aus Eimsbüttel über die A 7 hinaus nach Westen verlängert, als neue Hauptmagistrale von der City in die Elbvororte, zur Entlastung der verkehrsreichen Straßenzüge im Norden und Süden.
Neben der Trabrennbahn Bahrenfeld sollen im Bezirk Altona in den nächsten Jahren weitere Sportanlagen umziehen. Die Fußballplätze am Othmarscher Kirchenweg, am Trenknerweg und an der Wichmannstraße müssen ebenfalls dem Wohnungsbau weichen. Dafür entsteht direkt an der Autobahn 7, nördlich der S-Bahn-Trasse, der Sportpark Baurstraße. Er soll auch die neue Heimspielstätte für den traditionsreichen Fußball-Oberligaklub Altona 93 werden. Geplant ist dort eine Tribüne für 1531 Zuschauer mit 720 Sitz- und 811 Stehplätzen. Die Altonaer hatten ihr altes Gelände an der benachbarten Griegstraße bereits vor vier Jahren an einen Investor verkauft.
Die geplante Doppelrennbahn in Horn wird nicht nur Trabern und Galoppern dienen, sondern - wie im Parksportkonzept von Innen- und Sportsenator Michael Neumann (SPD) vorgesehen - auch dem Breitensport offen stehen, etwa Joggern und Radfahrern.