Hamburg. Sollte die schwangere Richterin nicht schnell genesen, müsste die Verhandlung gegen den 19 Jahre alten Italiener neu beginnen.
Der G20-Prozess gegen einen 19-jährigen Italiener am Amtsgericht Hamburg-Altona kann am Dienstag nicht wie geplant fortgesetzt werden. Wegen einer Erkrankung der Vorsitzenden Richterin wurde der Termin aufgehoben, wie das Hanseatische Oberlandesgericht am Montag mitteilte.
Damit ist unklar, ob der Prozess gegen Fabio V. zu Ende geführt werden kann. Denn Mitte März soll die Richterin ihren Mutterschaftsurlaub beginnen. Sie entscheide, „ob es noch eine realistische Aussicht gibt, den Prozess abzuschließen“, hatte ein Gerichtssprecher am Freitag gesagt. „Weitere Verfügungen zur Fortsetzung der laufenden Hauptverhandlung wurden bislang nicht getroffen“, hieß es am Montag in der Mitteilung. Sollte der Prozess platzen, müsste die Verhandlung neu begonnen werden.
Anklage wegen schweren Landfriedensbruchs
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Italiener schweren Landfriedensbruch, versuchte gefährliche Körperverletzung und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte vor. Der 19-Jährige soll am 7. Juli gemeinsam mit 150 bis 200 schwarz gekleideten und vermummten Personen vom Altonaer Volkspark in Richtung Innenstadt gezogen sein.
Die mit Steinen, Werkzeugen und Böllern bewaffnete Gruppe von Gegnern des G20-Gipfels soll eine Hundertschaft der Bundespolizei angegriffen haben, die die Straße Rondenbarg abgesperrt hatte. Von den Beamten in Schutzkleidung wurde niemand verletzt.