Hamburg. Bezirksamt stellt Varianten für Neubau des Elbwegs vor. Erst sollen die Anwohner informiert werden. Doch es gibt einen Favoriten.
Können die Hamburger bald wieder über den Höhenwanderweg in Rissen flanieren und dabei einen ungestörten Blick auf die Elbe genießen? Mit dieser Frage haben sich am Dienstag die Politiker in Altona beschäftigt, nachdem das Bezirksamt zwei Varianten zur Instandsetzung des Otto-Schokoll-Höhenweg vorgestellt hat. Zu einer Entscheidung kam es jedoch nicht im Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport.
"Wir wollen erstmal die Pläne in einer öffentlichen Veranstaltung in Rissen vorstellen und die Bürger beteiligen", erklärt der Vorsitzende des Ausschusses Lars Andersen (Grüne). Damit folgte das Gremium einem Antrag der CDU. Einen ersten Ausblick darauf, was sich die Menschen wünschen, haben die Politiker jedoch schon während der Sitzung bekommen. "Vertreter vom Bürgerverein haben erklärt, dass sich viele Menschen den Elbweg wieder so wünschen, wie er mal war", sagt Andersen.
Innerhalb von drei Jahren ein einzigartiges Biotop
Doch diese Option schließen Behörde und Politik aus. Wie berichtet, ist der Elbweg seit mehr als drei Jahren gesperrt, nachdem er durch Erdrutsche abgesackt und unpassierbar geworden war. Weil zeitnah keine Lösung gefunden werden konnte, wie die Betonelemente, die den Elbweg mal stützten, ersetzt werden könnten, entstand ein Biotop. Auf der von den Erdrutschen gekennzeichneten Böschungen siedelten sich zahlreich auf der Roten Liste stehende Tierarten an.
"Wie beispielsweise die Zauneidechse, seltene Wildbienen oder die Nachtigall", sagt Andersen, der sich auf eine Artenschutzkartierung bezieht. Eine Sicherung des Hangs scheide damit laut Bezirk Altona aus Gründen des Artenschutzes aus.
Somit kommen nur noch zwei Varianten infrage. Entweder wird der 350 Meter lange Höhenweg aufgegeben, die Betonelemente entfernt und ein tiefergelegener Weg ausgebaut. Dies würde etwa 1,2 Millionen Euro kosten. Oder es wird ein Steg gebaut, der die sensiblen Flächen am Elbhang weitestgehend unbeeinträchtigt lässt.
Steg könnte 2021 fertig sein
In der Beschlussvorlage des Bezirkamtes steht: "Der Steg würde in etwa die alte Höhenwegstrasse annehmen beziehungsweise seitlich versetzt unmittelbar neben dieser laufen." Rund 5,8 Millionen Euro koste eine solche Konstruktion aus Stahl. Ein Holzsteg würde etwa eine Million Euro günstiger sein.
Auch wenn es im Fachausschuss noch keinen Beschluss gab, "geht die Neigung zum Steg", sagt der Ausschussvorsitzende. Ferner werde eine Stahlkonstruktion favorisiert. "Diese ist langlebiger. Wir hätten dann was Dauerhaftes", so Andersen. Einen Termin für die öffentliche Informationsveranstaltung in Rissen gibt es noch nicht. "Sie soll aber noch dieses Jahr stattfinden."
Fällt letztlich die Entscheidung für einen Steg, könnten laut dem Bezirk Altona dieses Jahr und 2020 die Planungen erfolgen und 2021 der Bau. Dieser würde etwa sieben Monaten dauern.