Hamburg. Reparatur des Otto-Schokoll-Höhenwegs immer komplizierter. Jetzt wurden dort seltene Tierarten entdeckt.

Schon seit Jahren schleppt sich die Instandsetzung des Otto-Schokoll-Höhenwegs am Rissener Ufer dahin. Die Reparatur der abgesackten Spazier- und Wanderstrecke erweist sich als schwieriger als gedacht. Nun kommt ein zusätzliches Problem hinzu: Im unmittelbaren Umfeld des Wegs wurden geschützte Tierarten entdeckt. Und deren Lebensraum muss erhalten bleiben.

Rückblick: Der Wanderweg musste schon, wie berichtet, bereits im Februar 2016 stellenweise gesperrt werden, weil in der Nähe der Straße Am Leuchtturm Teile abgesackt waren. Nach zügiger Instandsetzung und Freigabe folgte schnell die nächste Sperrung. Seitdem ist der Wanderweg ein Dauerpatient, dessen Behandlung immer komplizierter wird. Das Hauptproblem: Da auf der weitläufigen Fläche südlich des Wegs über längere Abschnitte kaum Büsche wachsen, kann das Erdreich fast ungebremst in Richtung Elbe absacken, was insbesondere nach starken Regenfällen immer wieder der Fall ist.

Zahlreiche Stufen hatten sich gelockert

Erst im vergangenen Dezember musste deshalb die Elbhangtreppe auf Wedeler Gebiet gesperrt werden, wo sich zahlreiche Stufen gelockert hatten. Untersuchungen hatten schon vor Monaten ergeben, dass zahlreiche, den Weg stabilisierende Betonelemente („Erdanker“) durch die permanente Erosion gebrochen waren. Die Reparatur dieser Spezialkonstruktion, das zeigte sich schnell, ist kompliziert.

Mittlerweile wurde das Gelände aufwendig vermessen und erfasst, die Suche nach einer Lösung dauert aber noch an. Seit vielen Monaten müssen Spaziergänger vor Ort den Höhenweg weitläufig umgehen. Nicht selten sind dafür zunächst der Abstieg hinunter zur Elbe und danach ein mühsamer Wiederaufsieg nötig.

Schwieriges Projekt

Wie Martin Roehl, Sprecher des Bezirksamts Altona, mitteilt, gestaltet sich das Projekt nach wie vor schwierig – allerdings auch noch aus einem anderen Grund. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass der Hang zur Stabilisierung eigentlich wieder mit neuer Erde angefüllt und bepflanzt werden müsste. Eine solche Maßnahme ist aber aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.

Seltenheit: eine Zauneidechse
Seltenheit: eine Zauneidechse © picture alliance / blickwinkel/M

Denn: Auf der gut besonnten Freifläche in Südwestlage hätten sich mittlerweile Habitate schützenswerter Arten angesiedelt, die durch eine Umgestaltung wieder vertrieben werden würden. Roehl nennt als Beispiele Zauneidechsen, Furchenbienen und die Heuschreckenart Große Goldschrecke. „Es muss nun eine Lösung erarbeitet werden, die den unterschiedlichen Lösungen gerecht werden kann“, so Roehl, „und das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“