Hamburg. Politiker unterstützen Pläne zum Aufbau einer Herde. Wahl zwischen Moorschnucke und Pommerschem Landschaf.

Im Klövensteen laufen schon jede Menge Tiere herum – nun sollen nach dem Willen der Bezirkspolitiker noch einige dazukommen. In ihrem jüngsten Grünausschuss beschlossen die Abgeordneten die Umsetzung des „Beweidungskonzepts“ für das Naturschutzgebiet Schnaakenmoor. Dabei wurde einvernehmlich festgestellt, dass „der Aufbau einer eigenen Schafherde (...) durch das Bezirksamt die sinnvollste Lösung wäre“. Das Amt ist nun aufgefordert, bis zum Jahresende zu klären, wie die Umsetzung erfolgen könne. Voraussichtlich im kommenden Februar sollen die Pläne dann vorgestellt werden.

Zum Hintergrund: Das Schnaakenmoor ist ein Naturschutzgebiet im Forstrevier Klövensteen (Rissen) an der Grenze zu Schleswig-Holstein. Primär wird es von der Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP) betreut, für die Pflege der Heideflächen sind auch der Nabu und die Revierförsterei Klöven­steen im Einsatz. Im vergangenen August traf sich die AG Schnaakenmoor zu einer Sitzung. Mit dabei waren Vertreter der Umweltbehörde, des Regionalparks Wedeler Au und des Bezirksamts. Dabei machte eine Referentin der GÖP deutlich, dass die Pflege des Moors mit den herkömmlichen Mitteln nicht mehr zu leisten sei. Die fortschreitende Verwilderung und der Zustand der Flächen zeigten, dass die bisherigen Pflegemaßnahmen nicht ausreichen, um die Flächen nachhaltig zu erhalten.

Auf die Art kommt es an

Als Alternative beziehungsweise Ergänzung soll jetzt der Versuch mit den natürlichen Helfern ausprobiert werden. Die Tiere würden sich dann zum Beispiel auch an der Beseitigung wilder Schösslinge beteiligen („Entkus­selung“).

Doch das ist aufwendiger, als man es sich vorstellt. Unter anderem muss jetzt geklärt werden, welche Sorte (Moorschnucke oder Pommersches Landschaf) dafür infrage kommt und wie viele Tiere gebraucht werden. Auch die Kosten und der Schutz vor Wölfen sind Thema. Im Zusammenhang mit der Unterbringung werden jetzt zwei Modelle durchgespielt: zum einen eine Kooperation mit dem Gut Haidehof, zum anderen der Aufbau einer Herde bei der Revierförsterei Klövensteen.

„Wir begrüßen dieses Projekt ausdrücklich, so der CDU-Fachsprecher Grün, Sven Hielscher. „Wenn die manuelle Pflege zu teuer und ineffizient wird, ist das eine gute Lösung.“ Und die Vorsitzende des Grün-Ausschusses, Katharina Blume (FDP), sagt: „Ich finde, dass vierbeinige Landschaftspfleger eine charmante Idee sind.“