Hamburg. Gelände im Klövensteen soll für 33 Millionen Euro zum Naturerlebnispark mit Lehrcampus und Wolfswald ausgebaut werden.

Das Wildgehege am Rissener Sandmoorweg soll fit für die Zukunft gemacht werden. Das beliebte Ausflugsziel, das rund 200.000 Besucher pro Jahr anzieht, wird in einigen Jahren kaum wiederzuerkennen sein – zumindest, wenn es nach den Plänen geht, die ein renommiertes Berliner Büro mit dem Revierförster und dem Leiter des Wildgeheges erarbeitet hat.

31 Seiten umfasst der Masterplan, der am Montag erstmals den Politikern im Altonaer Rathaus vorgestellt wurde. Die Idee dahinter: das Gehege im Besitz der Stadt zukunftsfähig zu machen. Dafür soll das Gelände in den kommenden Jahren zum Naturwildpark Klövensteen mit Wolfswald, Sinnesgarten, zahlreichen Beobachtungszonen und Erlebniswelten sowie einem Waldcampus entwickelt werden.

Investitionsvolumen von 33 Millionen Euro

Das hat seinen Preis. Würden alle im Masterplan vorgeschlagenen Projekte umgesetzt, beliefe sich das Investitionsvolumen auf geschätzte 33 Millionen Euro. Wer das bezahlen soll, blieb zunächst offen. Aus Sicht der Planer bedarf es zahlreicher Veränderungen – auch baulicher Art. Unter anderem soll ein neues Zentrum her, das mit dem Aufbau eines Campusgeländes im hinteren Bereich des heutigen Parkplatzes am Sandmoorweg geschaffen würde.

Das bieten die Wildparks im Norden

Das neue Forsthaus mit Waldschule umfasst Lehrräume, Werkstatt- und Ausstellungsflächen sowie eine große Verwaltungsebene, in der die Försterei sowie die Leitung des Wildtiergeheges zusammengeschlossen wird. In der Waldscheune könnten Gruppen übernachten. Zudem sollen dort Waren wie Wildfleisch und Feuerholz verkauft werden. Im vorgesehenen Restaurant mit Außenterrasse könnten die regionalen Produkte gleich verköstigt werden.

Sandmoorweg soll verlegt werden

Langfristig wird die Aufgabe der bisherigen kleinen Waldschänke als Gastronomie angestrebt. Zudem soll der Sandmoorweg langfristig verlegt und vor dem neuen Waldcampus abknicken, um die dahinter liegende Wiese besser anzubinden.

Mit der Attraktivitätssteigerung soll eine gewünschte Einnahmenerhöhung einhergehen. Gleichzeitig wird im Masterplan aber das Ziel vorgegeben, den bislang freien Eintritt zu erhalten. Möglich machen das sekundäre Einnahmequellen, die angezapft werden sollen. Darunter verstehen die Planer, kostenpflichtige Ergänzungsangebote wie zum Beispiel geführte Touren, Tierfütterungen, den Verkauf lokaler Produkte, den Aufbau eines gastronomischen Angebots, Übernachtungsmöglichkeiten und die forcierte Vermietung von Veranstaltungsräumen.

Neue Einnahmequellen

Wann es mit dem Umbauprojekt losgehen könnte? Dazu gibt es keine konkreten Aussagen. „Der Masterplan bietet eine solide Grundlage, auf der die Zukunft des beliebten Wildgeheges Klövensteen Stück für Stück sensibel entwickelt werden kann“, erklärt Martin Roehl, Sprecher des Bezirksamtes Altona. Die Bezirkspolitiker diskutieren den Masterplan in einem öffentlich tagenden Fachausschuss in den kommenden Wochen.

Folgen sie dem Vorschlag der Planer, würde mit der Umsetzung eines Pilotprojektes begonnen, um die Attraktivität zu steigern und durch neue Einnahmequellen wieder neue Teilprojekte zu realisieren. Als Startprojekt benennen die Initiatoren den Bau des Waldcampus oder die Realisierung des Wolfswaldes, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wildschweingehege entstehen könnte und dank Glasscheiben den Besuchern ein sehr nahes Erlebnis bieten soll. Etwa ein Jahr würde der Bau des Wolfswaldes dauern. Für die Realisierung des Waldcampus rechnen die Planer mit zwei Jahren Bauzeit.