Hamburg. Politiker beschließen Antrag, um die Teilsperrung des Fußballplatzes aufzuheben – Behörde ist zurückhaltend.

„Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen“, sagte der SPD-Bezirksabgeordneter Andreas Bernau. Tatsächlich machten sich zahlreiche Medien über die Behördenposse, unter der ein ganzer Sportverein seit Monaten leidet, lustig. Die Betroffenen vom FC Teutonia 05 konnten nicht darüber lachen. Sie dürfen ihren neuen Kunstrasenplatz wegen einer Lärmbeschwerde einer Anwohnerin nur noch sehr eingeschränkt nutzen. Die Bezirksversammlung ist dem Verein jetzt beigesprungen: Sie beschloss, dass dem Verein die alten Trainingszeiten wieder im vollen Umfang zur Verfügung gestellt werden sollen.

Aus Angst vor einer Klage hatte das Bezirksamt die Nutzungszeiten eingeschränkt. Allerdings gab es keine Lärmmessungen in der Wohnung der Anwohnerin, die von einer vierspurigen Straße von dem Sportplatz am Hohenzollernring getrennt liegt. Die Bezirkspolitiker wollen es notfalls auf eine Klage ankommen lassen. Zudem fordern sie die Innenbehörde auf, dass man sich auf Landesebene für bessere Regelungen im Sinne des Sports einsetzt.

Der Beschluss des Gremiums bedeutet allerdings nicht, dass das Bezirksamt sofort wieder die alten Spiel- und Trainingszeiten ermöglicht. Zumal die Einschränkung Bestandteil der Baugenehmigung für den Kunstrasenplatz war und nicht formlos geändert werden kann. Entsprechend zurückhaltend äußerte sich Bezirksamtsleiterin Liane Melzer: „Wir müssen jetzt einmal schauen, wie wir mit dem Beschluss umgehen“, sagte die SPD-Politikerin dem Abendblatt. Zunächst werde das Bezirksamt eine Lärm-Messung abwarten,. Zudem sei man mit dem Verein im Gespräch, um einen Kompromiss zu finden. Auch der CDU-Sportexperte und Bezirksabgeordnete Sven Hielscher rechnet nicht mit einer schnellen Umsetzung. Allerdings: „Wenn man es politisch wirklich will, könnte man es auch schneller machen.“