Neues Wahrzeichen wird Gäste aus dem In- und Ausland anziehen. Es gilt als perfekte Mischung aus Konzerthaus und Sehenswürdigkeit.
Die aktuellsten Zahlen belegen, dass Hamburg auch in diesem Jahr auf einen neuen Rekord zusteuert: 8,82 Millionen Übernachtungen konnten nach Abendblatt-Informationen im Zeitraum von Januar bis Ende August verzeichnet werden. Das sind 4,8 Prozent mehr als im selben Vorjahreszeitraum.
In diesem Jahr soll nun die 13-Millionen-Marke geknackt werden. Die Hansestadt ist nach wie vor besonders beliebt bei Gästen aus dem Inland: 6,67 Millionen Übernachtungen entfielen auf Besucher aus Deutschland. Nur rund 24 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland – dabei handelt es sich vor allem um Touristen aus Europa. Spitzenreiter sind Dänen mit rund 245.000 Übernachtungen und Schweizer mit mehr als 234.000 Übernachtungen.
"Hamburg hat ein Alleinstellungsmerkmal bekommen"
Das liegt daran, dass die Elbmetropole international noch keine große Rolle spielt. Deshalb liegen nun alle Hoffnungen auf der Eröffnung der Elbphilharmonie am 11. Januar: „Hamburg hat mit der Elbphilharmonie ein Alleinstellungsmerkmal bekommen. Wir werden damit international wahrgenommen, und dementsprechend werden auch mehr Touristen, beispielsweise aus den USA und Asien, kommen“, sagte Hamburg-Tourismus-(HHT)-Chef Michael Otremba dem Abendblatt. Das weltweite Medieninteresse sei laut Otremba schon jetzt beeindruckend, und natürlich nehme es durch die Fertigstellung nochmals richtig Fahrt auf.
Allein zur Eröffnung der Plaza – der Aussichtsplattform – am 4. November werden 200 nationale und internationale Medienvertreter erwartet, darunter auch 40 Architekturjournalisten aus aller Wel : „Die Elbphilharmonie ist eine architektonische Meisterleistung. Zudem ist es eine perfekte Mischung aus Konzerthaus und Sehenswürdigkeit. Dementsprechend für eine breite Zielgruppe interessant“, sagte Otremba.
Der stellvertretende Vorsitzende des Tourismusverbands Hamburg, Wolfgang Raike, scheut nicht den Vergleich mit Sehenswürdigkeiten von Weltrang: „Die Elbphilharmonie ist für Hamburg das, was für Bayern Schloss Neuschwanstein oder für Berlin das Brandenburger Tor sind.“ Der Tourismusexperte und PR-Unternehmer ist sicher: „Es wird unsere Stadt nicht nur bekannter, sondern auch als Reiseziel attraktiver machen. Dabei wird die Elbphilharmonie direkt über ihre Konzertangebote, aber vor allem indirekt über ihre Architektur für viele in- und ausländische Touristen den entscheidenden Impuls geben, an die Elbe zu reisen.“
Plaza der Elbphilharmonie alsTouristenmagnet
Auch die Politik ist begeistert: „Mit der Elbphilharmonie wird Hamburg über einen weiteren touristischen Anziehungspunkt verfügen, der uns auch international noch mehr Aufmerksamkeit bringen wird. Allein der Besuch der Plaza wird künftig zu den Top-Attraktionen eines Hamburg-Besuchs zählen“, sagte Dorothee Martin, Fachsprecherin für Tourismus der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Für CDU-Tourismusexperte David Erkalp steht fest: „Die Elbphilharmonie ist eine große Chance, um Hamburg international bekannt zu machen. Mehr internationale Gäste passen zu dieser weltoffenen Stadt.“
Gemeinsam mit der Hamburg Musik GmbH und der Kulturbehörde arbeitet die Hamburg Marketing GmbH (HMG) an der Vermarktung der Elbphilharmonie. Für das Kommunikationskonzept hat die Stadt die Agentur Jung von Matt beauftragt. In mehreren europäischen Metropolen ist bereits mit einem interaktiven Modell für die Elbphilharmonie geworben worden. Printkampagnen soll es aber nicht geben, „im Medienmix legen wir die Schwerpunkte auf PR und Liveevents, vor allem auch auf Social Media. Wir setzen damit stark auf Interaktion und den Aufbau einer nachhaltigen Community, um international auf das Wahrzeichen aufmerksam zu machen“, so Otremba.
Im Video: Rundgang auf der Elbphilharmonie-Plaza:
Auch die zahlreichen Planungen für neue Hotels dürften im Zusammenhang mit dem neuen Wahrzeichen stehen: „Hotellerie und Gastronomie in Hamburg werden von der Elbphilharmonie profitieren. Diese einzigartige Sehenswürdigkeit wird sich positiv auf die Auslastung der Hotels auswirken, vor allem wird diese auch mehr internationale Besucher anziehen.“ Die Elbphilharmonie sei mit ein Grund dafür, dass Investoren Potenzial für Hamburg als Hotelstandort sehen und dementsprechend viele neue Projekte umgesetzt werden.
Der Einzelhandel in der City ist auch bereit: „Die Innenstadt ist insgesamt gut aufgestellt und wird durch die Eröffnung der Elbphilharmonie von zusätzlichen nationalen und internationalen Besuchern profitieren“, sagte Citymanagerin Brigitte Engler.
Mehrere Hunderttausend zusätzliche Besucher aus aller Welt soll die Elbphilharmonie Hamburg in den kommenden Jahren bringen, das prognostizierte HHT-Chef Michael Otremba gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Laut einer Studie soll die Zahl der Übernachtungen bis 2020 auf 18 Millionen pro Jahr ansteigen.