Hamburg. NDR-Chefdirigent überreichte Tickets. Mehr als 220.000 Menschen aus 73 Ländern haben an der Verlosung teilgenommen.

„Herzlich willkommen in der Elbphilharmonie“, sagte Thomas Hengelbrock und fügte lächelnd hinzu: „Auf diesen Satz haben wir doch alle so lange gewartet.“ Für manche hat das Warten – vorerst – ein Ende. Am Dienstag überreichte der Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters den ersten zehn Gewinnern der Kartenverlosung je zwei Tickets für die Eröffnungskonzerte am 11. bzw. 12. Januar 2017 in Hamburgs neuem Konzerthaus.

Mehr als 220.000 Menschen aus 73 Ländern haben an der Verlosung teilgenommen, darunter auch Musikfans aus Neuseeland und der Antarktis. Die ersten zehn von 450 Gewinnern genossen das spektakuläre 360-Grad-Panorama in 37 Metern Höhe auf der Plaza, die in 80 Tagen eröffnet wird.

Rundgang auf der Elbphilharmonie-Plaza

„Ich habe im Abendblatt von der Verlosung gelesen“, sagte Wolfgang Hubenthal aus Langenhorn (57). Der Ingenieur freute sich riesig über die Karten und genoss den überwältigenden Ausblick. Genau wie Isabelle Haßfurther aus Hamburg: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, hier oben zu stehen.“ Ga­briele Gragert gehörte ebenfalls zu den Gewinnern. Die Architektin aus Hamburg hofft, dass die Stadt mit der Elbphilharmonie zukünftig in einer Liga mit den Konzerthäusern in Paris, Oslo oder Kopenhagen spielen kann.

Dafür sorgen soll auch Thomas Hengelbrock. „Wir werden ab September mit den Proben im Großen Saal beginnen“, verriet er. Da aber überall noch gewerkelt werde, würden die Proben „ein bisschen auf Zuruf“ stattfinden. Es sei sowieso ein längerer Prozess für ein Orchester, sich einen Saal zu erspielen. „Die Akustik verändert sich immer noch, irgendwann wird man seine Spielweise dem Saal anpassen.“ Reicht die Probezeit? „Es reicht ja nie“, sagte Hengelbrock, „alles, was wir machen, bleibt Fragment.“ Dass die Fantasie der Wirklichkeit vorauseile, sei nun einmal das Signum der Kunst. Und wenn es nicht so klingt wie vom Klangdesigner Yasuhisa Toyota mithilfe der sogenannten Weißen Haut an Decke und Wänden des Saals geplant? „Dann reißen wir alles ab und bauen noch mal neu“, sagte Hengelbrock und lächelte wieder.