Hamburg. 21-Jähriger läuft über die Gleise, Bundespolizisten rasen zum Einsatzort. Beamte kontaktieren Mutter, die ihren Sohn in Empfang nimmt.

Es war ein lebensgefährlicher Spaziergang, auf dem sich der 21-jährige Hamburger am frühen Sonntagmorgen gegen 6 Uhr befand. Statt auf der Straße ging der junge Mann zwischen den Bahnstationen Eidelstedt und Stellingen auf den Gleisen entlang, überquerte dabei anscheinend mehrfach die Fern- und S-Bahngleise.

Nur durch einen Zeugenhinweis konnte Schlimmeres verhindert werden. Zwei Streifenwagen der Bundespolizei erreichten „unter Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten den Einsatzort“, wie Polizeioberkommissar Rüdiger Carstens am Sonntagnachmittag bekannt gab. Anschließend suchten die Einsatzkräfte die Gleisbereiche zu Fuß ab und wurden kurz vor dem S-Bahnhof Stellingen schließlich fündig. Der 21-Jährige konnte unverletzt in Sicherheit gebracht werden.

Sperrung auf S-Bahn-Strecke: Hamburger läuft alkoholisiert über die Gleise

Laut Polizei war der junge Mann „offensichtlich alkoholisiert“. Er wurde von den Einsatzkräften gestützt, um den Gleisbereich sicher verlassen zu können. Mit der Alarmierung wurden auch umgehend die betroffenen S-Bahn- und Fernbahnstrecken gesperrt. Die Stromschienen entlang der S-Bahngleise wurden abgeschaltet. Es kam zur Streckensperrung. Diese konnte gegen circa 6.15 Uhr allerdings wieder aufgehoben werden.

Warum der junge Mann sich in die lebensgefährliche Situation gebracht hatte, konnte nicht geklärt werden. Der 21-Jährige war zu betrunken. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,53 Promille.

Der 21-Jährige wurde schließlich von den Einsatzkräften zum Bundespolizeirevier in Hamburg-Altona gebracht. Hier wurde er nochmal eingehend über die Gefahren im Bahnbereich und der Stromschienen aufgeklärt, ehe ihn seine Mutter von der Wache abholte. Die Beamten hatten sie zuvor telefonisch benachrichtigt.

Bundespolizei Hamburg warnt: Aufenthalt in Gleisen kann tödlich enden

Aus aktuellem Anlass warnt die Bundespolizei auch nochmal die Bevölkerung vor den Gefahren, die mit etwaigen Vorhaben einhergehen. „Die S-Bahn Stromschienen entlang der S-Bahngleise führen 1200 Volt Gleichstrom; ein Kontakt kann tödlich enden.“ Triebfahrzeugführer von Fern- und S-Bahn-Zügen können nicht ausweichen, denn oftmals sind die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern. Damit gefährden Personen in den Gleisen häufig nicht nur sich selbst, sondern auch Reisende und Helfer.

Zu einer ähnlich gefährlichen Situation war es Mitte November gekommen, als eine Frau am Hamburger Hauptbahnhof auf die Gleise urinierte.