Hamburg. Claudio Sambito kocht aus Leidenschaft und hat dafür seinen Job als Architekt aufgegeben. Was die Gäste im Restaurant KASA erwartet.

Wo früher eine Kerzenwerkstatt war, dreht sich seit Mitte November alles um Pasta und Co: An der Bellealliancestraße in Eimsbüttelganz in der Nähe der Weidenallee – hat das Restaurant KASA eröffnet, das aber kein klassisch italienisches Restaurant ist, wie Besitzer Claudio Sambito betont. Hier wird sizilianisch gekocht – eine Küche, die sich durch ihre modernen Einflüsse auszeichne, sagt er.

Dass man das „klassische Italien“ nicht im KASA findet, fällt schon beim Eintreten in den kleinen Gastraum auf. Rot-weiß karierte Tischdecken und Weinflaschen als Kerzenständer? Fehlanzeige. Stattdessen erwarten die Gäste bodentiefe Fenster, ein Lichtkonzept mit modernen Spots an der Decke, Holzmobiliar und farbenfrohe Bilder eines sizilianischen Künstlers.

Restaurant Hamburg: Kasa in Eimsbüttel – am „Chef’s table“ serviert Sambito die Teller

Der Hingucker des Restaurants, in dem rund 30 Gäste Platz finden, ist jedoch die offene Küche mit meerblauen Wandfliesen und einem „Chef’s table“. Dieser Tresen, an dem auch ein paar Gäste Platz finden, bildet die Verbindung zwischen Küche und Gastraum. Sambito ist es wichtig, dass sich die Gäste im KASA so fühlen wie zu Hause und sie beim Kochprozess dabei sein können.

„Die Gäste, die hier am Tresen sitzen, bekommen die Teller direkt von mir und nicht von dem Kellner.“ Ein bisschen wie bei Mama, der man beim Kochen über die Schulter schaut und die einem später das Essen serviert.

 Koch und Betreiber Claudio Sambito /Kasa
Restaurant KASA in Eimsbüttel: Bei der Planung und Umsetzung des Raumkonzepts kam dem Inhaber sein erlernter Beruf als Architekt zugute. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Restaurant in Eimsbüttel: Sambito machte seine Leidenschaft zum Beruf

Die Liebe zum Kochen, die habe er von seiner Mutter geerbt, sagt Claudio Sambito. Allerdings stand für ihn lange Zeit eine andere Leidenschaft im Vordergrund: die Architektur. Nach seinem Studium kam er Ende 2016 von Italien nach Deutschland, um hier als Architekt zu arbeiten. Parallel dazu spielte er auch noch professionell Wasserball beim SV Poseidon in Hamburg.

2019 beschloss Sambito schließlich, nicht mehr nur privat für Freunde und Bekannte zu kochen, sondern voll in die Gastronomie einzusteigen. Er ging zunächst nach Mailand, um eine Kochausbildung zu absolvieren, kehrte schließlich nach Hamburg zurück. Nun, fünf Jahre später, eröffnete er mit dem KASA sein erstes eigenes Restaurant, mitten in Eimsbüttel.

 Koch und Betreiber Claudio Sambito /Kasa
Das KASA in der Bellealliancestraße 32 liegt mitten in einem beliebten Wohnviertel. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Restaurant KASA in Eimsbüttel: Caponata ist bei den Gästen der Renner

Dienstags bis sonntags steht Sambito mit seinem fünfköpfigen Team im KASA und bereitet Klassiker der sizilianischen Küche zu. Diese zeichnet sich durch ihre „Liebe zur Tradition und Regionalität“ aus, aber auch durch ihre „Offenheit für moderne Einflüsse“ anderer europäischer Länder, heißt es auf der Website des Restaurants. Neben Fleisch und Fisch gibt es auch vegetarische und vegane Gerichte, darunter hausgemachte Tagliatelle al Ragout Siciliano (28 Euro), Frittura di Pesce (34 Euro) oder panierte Aubergine mit Tomatensalat (22 Euro).

Rund vier Wochen nach der Eröffnung zeichne sich bereits ab, welche Gerichte bei den Gästen besonders gut ankommen, so Sambito. Einer der Bestseller sei Caponata, ein sizilianischer Klassiker mit Aubergine, Kapern, Oliven, Zwiebeln, Sellerie und Tomatensauce. Häufig bestellt werde zudem das Mandelparfait (14 Euro) – ein Dessert, dessen Rezept Sambito von seiner Mutter neu interpretiert hat.

Restaurant Hamburg: Im Kasa in Eimsbüttel wechselt die Karte alle paar Wochen

Die Speisekarte im Kasa ist überschaubar und bewusst klein gehalten. „Less is more“, so beschreibt Claudio Sambito das Motto seiner Karte und seiner Küche. Er versucht, möglichst wenige unterschiedliche Produkte in seinen Gerichten zu verwenden. „Zwei bis drei Produkte, mehr braucht es nicht.“ Alle fünf bis sechs Wochen wird die Speisekarte geändert, um saisonale Produkte berücksichtigen zu können und den Gästen Abwechslung zu bieten. Zwei bis drei Gerichte – wie etwa die Caponata – bleiben aber auf der Karte stehen.

Und Claudio Sambito hat bereits Pläne für das kommende Jahr. Im Sommer will er auch im Außenbereich Gäste bewirten und dort fünf Tische aufstellen. Geplant ist zudem, das Restaurant auch mittags zu öffnen und kleine Events zu veranstalten – zum Beispiel eine Weinprobe oder einen Kochkurs.