Hamburg. Spendenprojekt stellt Hamburgs Kunst- und Denkmalkultur in den Fokus. Ein Bildband zeigt die vielseitigen Werke im öffentlichen Raum.

Denkt man an Monumente in Hamburg, fällt vielen Menschen vermutlich als Erstes das Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark ein, das unübersehbar über St. Pauli thront. Oder vielleicht die 21 Meter hohe Stele am Jungfernstieg von Ernst Barlach – ein Monument für die Gefallenen beider Weltkriege. Doch die Hamburger Kunst und Erinnerungskultur unter freiem Himmel hat noch sehr viel mehr zu bieten. Das zeigt auch der neue und ungewöhnlicher Bildband „Schau mal“, den der Freundeskreis UKE für Kinder mit Demenz e. V. gemeinsam mit Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Mittwoch vorgestellt hat.

Leser können auf 176 Seiten – mit Fotos von Karolina Doleviczenyi und Texten von Michael Maaß sowie Peter Mayer – knapp 80 Denkmäler und Kunstwerke in Hamburg neu entdecken, die überall in der Stadt zu finden sind. Der Erlös des Buches kommt dem Freundeskreis UKE für Kinder mit Demenz e. V. zugute.

Ungewöhnlicher Bildband über Hamburgs Kunstwerke und Denkmäler

„Ich war spontan begeistert von diesem ungewöhnlichen Bildband“, sagte Brosda. „Kenntnisreich und großartig bebildert stellt das Buch ‚Schau mal‘ auf ebenso unterhaltsame, wie nachdenkliche Art die vielfältigen Kunstwerke und Denkmäler im öffentlichen Raum in Hamburg vor.“

Zudem betonte der Kultursenator, dass Kunst im öffentlichen Raum auch immer wieder ein „Anstoß für Irritation“ sei und daraus wichtige Diskussionen entstehen können. Erkennbar sei das zum Beispiel an der Debatte um die vergoldete Mietshaus-Fassade auf der Veddel, die unter anderem dazu führte, dass die Aufmerksamkeit auf einen weniger beachteten Stadtteil gelenkt wurde.

Die goldene Fassade auf der Veddel (Archivbild).
Die goldene Fassade auf der Veddel (Archivbild). © Klaus Bodig / HA | Klaus Bodig

Bei der Vorstellung des Bildbands wies Autor Peter Mayer darauf hin, dass in einer Stadt wie Hamburg oft die Wahrzeichen im Vordergrund stehen – etwa die Elbphilharmonie oder der Grüne Bunker –, diese aber noch lange nicht alles seien, was die Hansestadt zu bieten habe. In Hamburg steht so viel Kunst im öffentlichen Raum, dass man „ein ganzes Museum damit füllen könnte“, so Mayer. Und das kostenlos und draußen.

Im neuen Bildband finden knapp 80 Hamburger Denkmäler und Kunstwerke Platz

In dem Bildband „Schau mal“ werden unterschiedliche Kulturgüter betrachtet: Denkmäler, Mahnmale in Erinnerung an Kriegszeiten, Kunst am Bau, Brunnen und Skulpturen. Es geht zum Beispiel um die Bronzefigur „Große Stehende“ von Jörn Pfabs, „Eurydike und Orpheus“ von Ursula Querner im Alsterpark, um „Schiffsbleche“ in St. Georg, die Horst Hellinger zu Kunst gemacht hat, und den Turmbau „T.W.U“ von Richard Serra an den Deichtorhallen. Ebenfalls im Bildband vertretende Werke und Denkmäler sind unter anderem:

  • Kaiser Wilhelm I. (Sievekingplatz)
  • William Lindley (Am Baumwall)
  • Heinrich Hertz Denkmal „Ätherwelle“ (Rothenbaumchaussee)
  • Mahnmal Ohlsdorfer Friedhof
  • Brunnen am Hansaplatz
  • Uwe Seelers Fuß von Brigitte Schmitges
  • Rhythmus im Raum von Max Bill

Von dem Bildband über Hamburgs Denkmäler gibt es 4000 Exemplare

Doch das Buch soll nicht nur informativ und unterhaltsam sein, sondern auch einem guten Zweck dienen. Denn es ist vor allem ein Benefiz-Projekt des Vereins Freundeskreis UKE für Kinder mit Demenz e. V., der damit Spendengelder für betroffene Kinder und Angehörige sammelt.

Den Autoren Michael Maaß und Peter Mayer kam die Idee zu dem Buch übrigens am Tisch in einem Café. In Corona-Zeiten erkundete Maaß als Zugezogener Hamburg mit dem Fahrrad und entdeckte dabei auch die Henry-Moore-Figur auf der Moorweide. Und so wurde aus einer Entdeckungstour ein paar Jahre später ein gebundenes Buch, das inhaltlich weit über Henry Moore hinaus geht.

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„Schau mal“ ist in keinem Buchladen zu finden, sondern wird ausschließlich an Spender verschenkt. Ab einer Spende von 30 Euro aufwärts erhält man eines der 4000 Exemplare. Der Erlös kommt dem Verein zugute. Die Bestellung des Buches erfolgt über die Website des Vereins oder per E-Mail unter info@fk-kindermitdemenz.de. Spenden nimmt der Verein über das Spendenkonto Freundeskreis UKE für Kinder mit Demenz e.V. entgegen (IBAN: DE62 2005 0550 1208 1240 22).