Hamburg. Anna Politkowskaja wurde 2006 vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen. Nun wird der Name der Aktivistin im Hamburger Straßenbild präsent.

Hamburg benennt einen Platz im Bezirk Eimsbüttel nach der ermordeten russischen Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Anna Politkowskaja. Damit werde ihre Arbeit und ihr unermüdlicher Einsatz für Pressefreiheit gewürdigt, teilte die Zeit Stiftung Bucerius mit. Der Ort an der Feldbrunnenstraße, Ecke Binderstraße, direkt vor der Stiftung im Stadtteil Rotherbaum werde künftig Anna-Politkowskaja-Platz heißen. Das neue Straßenschild und ein Gedenkstein sollen am 10. Oktober feierlich enthüllt werden.

Es sei der erste nach Politkowskaja benannte Platz in Deutschland, hieß es. Zur offiziellen Einweihung werden unter anderem Kultursenator Carsten Brosda (SPD), Familienangehörige und Unterstützer erwartet.

Hamburger Platz für Anna Politkowskaja – das war ihr Mordfall

Wie kaum ein zweiter Name weltweit steht der Politkowskajas für den Kampf um Pressefreiheit und Gerechtigkeit. Die kremlkritische Journalistin der Zeitung „Nowaja Gaseta“ war am 7. Oktober 2006 vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen worden. Zwei Jahre zuvor war ihr im Flugzeug schlecht geworden, sie wurde anschließend wegen einer schweren Vergiftung behandelt.

Politkowskaja hatte immer wieder offen die russische Regierung von Wladimir Putin kritisiert, etwa im Zusammenhang mit dem Tschetschenien-Krieg. Für das tödliche Attentat wurden Männer aus der Nordkaukasusrepublik verurteilt. Politkowskajas Familie vermutet ein politisches Motiv.

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Drei Tage nach der Einweihung des Anna-Politkowskaja-Platzes startet die „Hamburger Woche der Pressefreiheit“. Bis zum 18. Oktober macht sich die Stiftung nach eigenen Angaben im gesamten Stadtgebiet mit mehr als 30 Partnern in mehr als 30 Einzelveranstaltungen für eine unabhängige Berichterstattung stark. Dabei gehe es auch um den Wert freier Medien für die Demokratie. Mitveranstalter ist die Körber Stiftung.