Hamburg. Richter befassen sich einmal mehr mit Aktionen der „Letzten Generation“. Morgen ist der erste Prozess. Darum geht es.
Der Fall liegt schon einige Zeit zurück und doch beschäftigt er die Justiz in Hamburg einmal mehr: Es geht um eine Aktion der Gruppe „Letzte Generation“. Die Aktivisten hatten, um Aufmerksamkeit für den Kampf gegen die Klimakatastrophe zu erregen, den Hörsaal des Audimax der Universität Hamburgim Juni 2022 besetzt und auch mit roter Farbe besprüht. Kosten: 18.00 Euro.
Wegen der Sachbeschädigung wurden gegen die Teilnehmer Geldstrafen verhängt. Doch dagegen wehren sich die betroffenen Aktivisten vor Gericht – in gleich zwei Prozessen, einer beginnt am morgigen Dienstag, 5. September.
Letzte Generation: Andere Aktivisten standen bereits vor Gericht in Hamburg
Es ist nicht das erste Mal, dass es um diesen Fall geht. Wie berichtet, hatte sich auch die an vielen Aktionen der Gruppe beteiligte Miriam Meyer gegen die Geldstrafe im Fall der Uni Hamburg vor Gericht zur Wehr gesetzt. Der Vorwurf lautet auf gemeinschaftliche Sachbeschädigung. Auch sie hatte einen Strafbefehl über eine Geldstrafe erhalten, hätte sie das akzeptiert, wäre es gar nicht zu dem Prozess gekommen. Doch auch sie akzeptierte wie ihre Mitstreiter jetzt die Strafe nicht.
Beim Prozess vor einigen Wochen räumte sie dann ein, bei der Aktion in Hamburg am Rande dabei gewesen zu sein. Sie habe zwar keine Farbe versprüht, aber ein Transparent gehalten. Die Staatsanwältin forderte eine Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu 10 Euro, die Amtsrichterin folgte dem.
Letzte Generation: 22-Jähriger soll Uni mit „Parolen beschmiert haben“
40 Tagessätze soll auch der angeklagte Aktivist zahlen, der am 5. September nun vor Gericht steht. Dem 22-Jährigen wird vorgeworfen, als Teil der Gruppe „Letzte Generation“ zunächst den Hörsaal der Uni Hamburg besetzt und gemeinschaftlich mit weiteren Mittätern den Innen- und Außenbereich des Audimax mit nicht oder nur schwer abwaschbarer Farbe besprüht zu haben. Zudem soll die Gruppe vom Vordach des Audimax ein Transparent mit der Aufschrift „Lebensgrundlage erhalten? Nicht die Aufgabe dieser Uni [...]“ entrollt haben, während der Angeklagte H. einen Redebeitrag zur Verdeutlichung der Ziele der Aktion hielt.
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Ebenfalls 22 Jahre alt ist der angeklagte Aktivist, der sich am Tag darauf in Hamburg vor Gericht verantworten muss. Ihm droht eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen. Auch ihm wird gemeinschaftliche und gemeinschädliche Sachbeschädigung vorgeworfen. „Zusammen mit weiteren Mittätern soll er den Innen- und Außenbereich des Audimax mit nicht oder nur schwer abwischbarer Farbe besprüht und Fensterscheiben und Türen des Gebäudes mit Parolen beschmiert haben“, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft dazu.