Bezirksfraktion will bewegungsempfindliche, selbststeuernde Straßenlampen. Die Lampen rufen nur bei Bedarf, etwa wenn ein Auto vorbeifährt oder ein Fußgänger von den Sensoren erfasst wird, ihre volle Leistung ab.

Hamburg. Andere Städte testen bereits innovative Straßenbeleuchtung, nun soll auch Hamburgs erste Straße fortschrittliches, energiesparendes, intelligentes Licht bekommen. In einem Antrag fordert die Eimsbüttler CDU-Fraktion an der Straße Niendorfer Gehege ein entsprechendes Pilotprojekt. Demnach sollen dort bewegungsempfindliche Lampen getestet werden, die nur bei Bedarf, etwa wenn ein Auto vorbeifährt oder ein Fußgänger von den Sensoren erfasst wird, ihre volle Leistung abrufen. Die restliche Zeit bleibt die Anlage auf 20 Prozent ihrer Leistung gedimmt.

„Wir wollen das Thema Lichtverschmutzung und Elektrizitätsverbrauch auf die Tagesordnung bringen“, sagt Rüdiger Kuhn, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Zum einen könnte gerade im Niendorfer Gehege die Tierwelt nicht unnötig mit Licht belastet werden, zum anderen seien finanzielle und energetische Einsparpotenziale vorhanden. „Die Lampen sind zwar 20 Prozent teurer, sparen aber auch etwa 60 Prozent Energie“, sagt Kuhn. „Unserer Meinung nach ist das in nicht stark befahrenen Straßen sinnvoll“, so Kuhn. Deshalb werde zunächst der Abschnitt von der Vogt-Kölln-Straße bis zum Bondenwald als Teststrecke ins Auge gefasst. Dafür muss der Antrag aber in der heutigen Bezirksversammlung angenommen werden.

Abgesehen davon verweist das Bezirksamt Eimsbüttel auf die Zuständigkeit, diese liege bei Beleuchtungsfragen nämlich beim Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer. Sprecherin Helma Krstanoski: „In Hamburg wird Licht bereits dosiert und sinnvoll eingesetzt, die Rathausbeleuchtung etwa wird um Mitternacht abgestellt oder der Weg zur HSV-Arena nur voll ausgeleuchtet, wenn Spiele sind.“ Über den konkreten Antrag der CDU könne die Behörde indes nicht urteilen, solange er nicht an sie herangetragen werde.

In Göttingen wurde ein ähnliches System im Jahr 2011 eingeführt. In der Bilanz des dortige Energiereferats heißt es: Das System funktioniert. Die Leuchten befänden sich zu 45 Prozent im sogenannten „Absenkungsbetrieb“. Die erwartete Energieeinsparung von mehr als 80 Prozent werde erreicht. Probleme gebe es allerdings bei sehr schnell fahrenden Autos. Selbst intelligentes Licht kapituliere vor Rasern.