Hamburg. Die gefährliche Waffe aus dem Zweitem Weltkrieg lag im Eimsbütteler Park. Der Kampfmittelräumdienst sprengte sie vor Ort.
Ob sie wirklich hofften, etwas zu finden? Im kleinen Eimsbütteler Park, so würde man vermuten, sollte inzwischen jeder Quadratmeter buchstäblich abgegrast sein. Doch die beiden Kinder ließen sich ihre Abenteuerlust nicht nehmen.
Mit einem Metalldetektor ausgestattet, schlichen sie am frühen Mittwochabend durch die Grünanlage, die sie hier nur den „Weiher“ nennen. Als das Gerät anschlug, fingen sie an zu graben.
Doch statt eines geheimen Schatzes machten sie einen explosiven Fund: eine Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg. Ein Erwachsener, den die Kinder verständigten, erkannte die Gefahr und wählte umgehend den Notruf.
Feuerwehr Hamburg: Granate wurde gesprengt
Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes transportierten die Splittergranate etwa 15 Meter weiter ans Westufer des Weihers. Dort wurde sie schließlich kurz nach 21 Uhr, knapp zweieinhalb Stunden nach dem Fund, kontrolliert gesprengt, wie die Feuerwehr mitteilte. Viele Anwohner wurden von dem Knall aufgeschreckt.
Eine Handgranate mitten in einem Park – müssen sich Eltern jetzt Sorgen machen? Daria Dittmeyer-Hössl, die am Donnerstagnachmittag mit ihren Kindern am Weiher ist, hätte „nie gedacht, dass das Spielen mit Metalldetektoren so eine Gefahr sein kann“. Allzu große Sorgen mache sie sich aber nicht: „Ich hoffe, dass es ein Einzelfall ist.“ Auch Rafael Lopez hatte bislang nie Angst, wenn seine Kinder irgendwo buddelten. Mit einem Metalldetektor würde er sie zwar spielen lassen – „aber genau darauf achten“.
Feuerwehr Hamburg: Viele Blindgänger in Hamburg vermutet
Mit Metalldetektoren auf Schatzsuche zu gehen ist in Hamburg zwar nicht generell verboten, aber streng geregelt. Gefährlich ist es in jedem Fall. „Im Erdboden oder unter Wasser verborgene Metallgegenstände bergen immer die Gefahr, sich als Munitionsreste oder Waffen zu entpuppen, auch und vor allem dort, wo keine Kampfhandlungen während der Weltkriege stattfanden“, warnen etwa die niedersächsischen Behörden. In Hamburg werden besonders viele nicht detonierte Kampfmittel vermutet. Nach Schätzungen könnten noch etwa 3000 Blindgänger im Boden schlummern.
Auch interessant
Auch interessant
Auch interessant
Das Bezirksamt hat bislang keine weiteren Schritte unternommen, zumal Feuerwehr und Polizei noch nicht um eine Einschätzung gebeten hätten. Gezielt auf Kampfmittel untersucht werde aber generell nur bei Baumaßnahmen. Eine Kindergärtnerin, die am Vormittag mit ihrer Gruppe am Weiher ist, hofft, dass der Spuk jetzt vorbei ist: „Ich gehe davon aus, dass hier alles abgesucht ist.“