Hamburg. Am Ring 2 in Eimsbüttel müssen Fußgänger und Radfahrer bis zu eineinhalb Minuten auf Grün warten. Was sich dort ändern soll.

Lange Wartezeiten an der Fußgänger- und Radfahrerampel im Bereich Tornquiststraße/Ring 2 in Hamburg-Eimsbüttel nerven offensichtlich viele Hamburger, die dort täglich die Fahrbahn überqueren. Der Abgeordnete der Eimsbütteler Linksfraktion, Peter Gutzeit, setzt sich deshalb für eine fußgänger- und radfahrerfreundlichere Ampelschaltung am viel befahrenen Ring 2 ein.

„Ich habe nachgemessen: Bei Rot müssen Fußgänger und Radfahrer teils bis zu 90 Sekunden warten, ehe die Ampel für sie auf Grün schaltet.“ Diese Umlaufzeit dauere viel zu lange. „Viele gehen dann einfach bei Rot über den Ring 2, weil sie die Geduld verlieren.“

Hamburg-Eimsbüttel: „Lange Ampelumlaufzeit auch in verkehrsarmen Zeiten“

Die Fußgängerampel habe laut Gutzeit „eine unerträglich lange Ampelumlaufzeit – und das auch in verkehrsarmen Zeiten sowie an den Wochenenden“. Viele Anwohner und Anwohnerinnen seien nach seinen Angaben genervt.

Im kommenden Kerngebietsausschuss im Mai fordert Gutzeit daher in einem Antrag, die Schaltung der Ampel fußgängerfreundlicher zu gestalten. Woanders in Eimsbüttel ist das bereits möglich: So haben Fußgänger und Radfahrer etwa am Kaiser-Friedrich-Ufer/Bundesstraße an der dortigen Ampel Vorrang gegenüber dem Autoverkehr.

Gutzeit: „Auch wenn es sich beim Ring 2 um eine Hauptverkehrsstraße beziehungsweise Bundesstraße handelt, so sind doch die Interessen der nicht motorisierten Anwohnerinnen und Anwohner endlich stärker als in der Vergangenheit zu berücksichtigen.“

Ring 2 in Hamburg-Eimsbüttel: Ampelschaltung ist zu autofahrerfreundlich

Schließlich sei es eine Wohngegend, in der das Hamburg-Haus mit mehreren sozialen Einrichtungen, eine Kita und der Webers-Park liegen. Peter Gutzeit: „Die Stadt muss wieder den Menschen, die dort leben, gehören und nicht den durchfahrenden Autos. Mobilitätswende ja, aber richtig!“

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Unterstützung für seinen Vorstoß bekommt Peter Gutzeit von den Kollegen von SPD und den Grünen in der Bezirksversammlung Eimsbüttel. „Schon bei der Einrichtung der Veloroute in der Tornquiststraße hat die SPD-Fraktion die Verkehrsbehörde darauf hingewiesen, dass die Wartezeit für Radfahrer und Fußgänger an dieser Stelle sehr lang ist“, sagt Moritz Altner, Sprecher des Kerngebietsausschusses.

Hamburg-Eimsbüttel: Schaltung der Ampel im Sinne der Fußgänger ändern

„Zudem ist es ärgerlich, dass Grün immer erst angefordert werden muss. Wir würden uns freuen, wenn die Verkehrsbehörde an dieser Stelle die Situation im Sinne der Radfahrer und Fußgänger verbessern würde.“

Kathrin Warnecke, Fraktionschefin der Grünen in der Bezirksversammlung Eimsbüttel: „Gerade an dieser Ampel wird durch die Fahrradstraße sehr viel Rad- und durch die Schule auch viel Fußverkehr abgewickelt. Auch das ist fließender Verkehr. Vor diesem Hintergrund ist die Frage berechtigt, ob eine autozentrierte Verkehrsplanung gerade an dieser Stelle gerechtfertigt ist.“