Hamburg. Punkt Mitternacht fing es in Stellingen an zu läuten. Erst einem herbeigerufenen Pastor gelang es, den Spuk zu beenden.
Schlag Mitternacht war es mit der Ruhe in Stellingen vorbei: Die Glocken der Kreuzkirche am Wördemanns Weg haben in der Nacht zum Dienstag die Hunderte Nachbarn aus dem Schlaf gerissen.
Hunde fingen zu bellen an, Bewohner aus dem benachbarten Internat standen an den Fenstern. Zahlreiche Anrufe gingen bei der Polizei ein.
Die rückte mit zwei Streifenwagen an. Eine Mitarbeiterin der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde versuchte, das Glockengeläut zu stoppen, war aber offenbar mit der Anlage nicht vertraut.
Kirchenglocken reißen in Hamburg-Stellingen Nachbarn aus Schlaf – Pastor schreitet ein
Die Polizei suchte derweil die beiden Pastoren in deren Zuhause auf. „Halb eins hat es an meiner Tür Sturm geklingelt“, berichtet Pastorin Anne Karakulin. Ihr Kollege René Goele sei aber schneller vor Ort gewesen. Ihm gelang es schließlich, den Spuk nach 50 Minuten zu beenden.
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Ursache der nächtlichen Ruhestörung war laut Karakulin ein Programmierfehler. Vor einigen Jahren hätten die Glocken schon einmal versehentlich geläutet. „Die Anlage ist schon alt und macht manchmal, was sie will“, sagt Karakulin.
Was sie positiv überrascht habe: Die Gemeinde habe gelassen reagiert. „Es gab überhaupt keine bösen Anrufe, nur besorgte Fragen, ob alles in Ordnung sei.“