Hamburg. Hausmeisterin entdeckte die Tat. Eindringlinge hatten die Fenster der Europaschule eingeschlagen. Unterricht begann erst verspätet.

Unbekannte haben im Gymnasium Dörpsweg in Eidelstedt eine wahre Zerstörungsorgie veranstaltet. Sie verwüsteten Räume, beschmierten Wände und Böden und zündelten. Die Zerstörungen waren so umfangreich, dass nach Abendblatt-Informationen am Montag der Unterricht an der Europaschule verspätet anfing.

Die Hausmeisterin der Schule hatte am Sonntagmorgen gegen 9.50 Uhr die Schäden entdeckt. Sie alarmierte die Polizei. Betroffen war der Verwaltungsbereich, in dem sich auch Lehrerbüros befinden. Offenbar hatten die Täter in der Nacht zuvor zehn Scheiben eingeschlagen. In den Räumen warfen sie Schränke um, schlugen Türen ein. An einer Stelle hantierten sie offenbar mit Feuer, ohne dass es zu einem Brand kam. Außerdem verstreuten die Täter Lebensmittel und kippten Getränke über Möbel und Computer.

Gymnasium in Hamburg-Eidelstedt: Täter schmierten auch Nazi-Symbole an die Wände

Dazu kamen Schmierereien. So sollen die Täter neben „Kraftausdrücken“ unter anderem auch elinen AfD-Schriftzug an den Wänden hinterlassen haben. Nicht nur die örtliche Kripo, sondern auch die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes in den Fall eingebunden.

Bei der Zerstörungsorgie wurde auch etwas gestohlen: Zumindest eine Videokamera sollen die Randalierer mitgenommen haben. Die Polizei vermutet, dass es ein Gelegenheitsdiebstahl war. Hauptsächlich dürfte es den Tätern um die Zerstörung der Einrichtung gegangen sein. Der Schaden könnte sich auf Zehntausende Euro belaufen.

Vermehrt Einbrüche in Hamburger Schulen – Technik besonders beliebt

Einbrüche in Schulen kommen immer wieder vor. So hatten im vergangenen Oktober Einbrecher im Süden Hamburgs innerhalb von drei Tagen sieben Einbrüche begangen, bei denen neben mehreren Schulen auch Kindergärten betroffen waren. Bei den Schulen drangen die Täter in die Büros ein, um nach Geld zu suchen. Damals gab es wenig Beute und hohe Sachschäden.

Im Januar des vergangenes Jahres hatte die Polizei drei Männer festgenommen, die von Hamburg aus zu Einbrüchen in Schulen in ganz Deutschland gestartet waren. Das Trio hatte es auf Computer und Laptops abgesehen. Sie erbeuteten Technik im Wert von rund 200.000 Euro. Bei Einbrüchen wie jetzt am Dörpsweg sind dagegen zumeist Jugendliche die Täter.

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Für Hamburger Schulen ist ein Einbruch immer mit finanziellen Einbußen verbunden. Schulen sind nicht versichert. Laut einer Lehrkraft gebe es die Regel, dass 50 Prozent des Schadens die Schulbehörde trage; die andere Hälfte müsse die betroffene Schule aus ihrem Etat zahlen. Allerdings zeige sich die Behörde bei größeren Summen „sehr kulant“.