Hamburg. Die beiden Hamburgerinnen entwarfen Outfits für die Ehefrau von Olaf Scholz. Britta Ernst ist seit Jahren Stammkundin des Labels.
Beim G7-Gipfel in Hiroshima standen selbstverständlich die großen Themen der Weltpolitik im Mittelpunkt, gar keine Frage. Geht es derzeit doch um nicht weniger als um Krieg und Frieden in Europa. Aber ein bisschen in Mode gekommen ist es medial längst auch, dass bei diesen Treffen der mächtigsten Staats- und Regierungschefs zunehmend auch die „First Ladies“ in den Fokus rücken.
Wie französisch ist der Stil von Brigitte Macron? Trägt Jill Biden ein amerikanisches Label? Wer macht die beste Figur? Und da gibt es eine ziemlich eindeutige Antwort: „Big in Japan“, wie einige Kollegen wortspielerisch titelten, sei nämlich Britta Ernst gewesen, Ehefrau unseres Bundeskanzlers (und früheren Hamburger Bürgermeisters) Olaf Scholz (SPD).
Britta Ernst: Kanzlergattin punktete beim G7-Gipfel modisch
„Seine Ehefrau stiehlt allen die Show“, schreibt die „Bunte“, der man in diesen Fragen eine große Expertise attestieren darf. Die 62-Jährige wisse, wie „man einen richtigen Auftritt hinlegt“.
Als sie nach rund zwölf Stunden Flug an der Seite ihres Mannes, der ihr – „ganz Gentleman“ – einen Regenschirm aufgespannt habe, den Regierungsflieger verließ, habe sie ein „geschmackvolles Kostüm in Flieder“ getragen, dazu „stilsicher“ Pumps und weiße Handtasche kombiniert.
Ehefrau von Olaf Scholz seit Jahren Stammkundin des Labels „Hello“
Ein Lob, das vor allem am Weidenstieg in Eimsbüttel Freude auslöst. Denn hier liegt das Boutique-Atelier des Labels „Hello“. Seit 26 Jahren lassen die Designerinnen Telsche Braren und Susanne Gröhnke mit ihrer pur-eleganten Mode Hamburgerinnen gut aussehen – auch Britta Ernst, die seit vielen Jahren eine der rund 1500 Stammkundinnen ist: „Die machen einfach großartige Mode“, sagte Britta Ernst dem Abendblatt nach dem letzten G7-Gipfel auf Schloss Elmau, bei dem sie ebenfalls die Mode aus Eimsbüttel auf die Weltbühne brachte.
Rund drei Wochen hätten sie an dem „Designkonzept“ für Britta Ernst gearbeitet, erzählt Susanne Gröhnke, insgesamt acht bis zehn Outfits für den G7-Gipfel entworfen und zusammengestellt. „Da gab es schon eine relativ strenge Etikette, nie ärmellos, keine grellen Farben. Auf jeden Fall ein schwarzer Mantel für die Kranzniederlegung, etwas Sportliches und flache Schuhe für die Bootstour.“
Vor G7: Britta Ernst dreimal zur Besprechung und Anprobe in Eimsbüttel
Die Kanzlergattin, zu diesem Zeitpunkt auch noch Bildungsministerin in Brandenburg, sei vor der Reise nach Japan dreimal an den Weidenstieg zur Besprechung und Anprobe gekommen. „Sie ist eine moderne, souveräne Frau, die sportlich und elegant ist“, sagen die Designerinnen. Sie hätten zu ebenjenem fliederfarbenen Kostüm geraten, für den Abend auf ein „pudriges Etuikleid mit schwarzem Band in der vorderen Mitte“ gesetzt.
- Was Hamburgs Schüler zum Abiball tragen
- Hamburger Designer plaudern aus dem Nähkästchen
- Kanzler in Japan – diese Scholz-Reise ist ein echtes Novum
Britta Ernst, das habe sie ihnen bereits aus Hiroshima geschrieben, habe viele Komplimente für ihre Outfits erhalten. „Das ist für uns das Schönste: Wenn die Kundin glücklich ist und das Umfeld die Mode mag, dann freuen wir uns mit“, sagen Telsche Braren und Susanne Gröhnke.
Bühnenoutfits von Ina Müller sind ebenfalls von „Hello“
Die Freundinnen, die auf fair produzierte und nachhaltige Mode setzen, haben auch schon Schauspielstar Marie Bäumer ausgestattet, Outfits für „Tagesschau“-Sprecherin Julia-Niharika Sen entworfen und sind aktuell verantwortlich für die Bühnenmode von Sängerin Ina Müller. „Alles starke Frauenpersönlichkeiten, die zeitlose und pure Eleganz schätzen.“