Hamburg. Am Weiher, im Zentrum des Stadtteils, wird die exzellent gelegene Fläche des DAX-Konzerns frei. Ein neues Quartier ist geplant.
Die Plakatbotschaften klingen seltsam, überall in Eimsbüttel fragen sie: "Schon mal ein Stadtquartier geknetet?" Es ist die Aufforderung von Hamburgs einzigem DAX-Konzern, sich an einem der größten Wohnungsbauvorhaben der kommenden Jahre im Zentrum des Stadtteils zu beteiligen. Dort, wo heute noch die Zentrale der Beiersdorf AG steht, sollen bald 600 bis 800 Wohnungen gebaut werden.
An der Unnastraße, mitten in einem der beliebtesten Hamburger Viertel und mit Blick auf den Park Am Weiher, schwebt den Planern ein "neues, lebendiges Stadtquartier" vor. Auf dem 34 Hektar großen Gelände, der traditionelle Firmensitz, der als Zentrale aufgegeben wird, plant die Pensionskasse von Beiersdorf, die Troma Alters- und Hinterbliebenenstiftung, eine "zukunftsorientierte Quartiersentwicklung". Dazu seien alle Eimsbütteler eingeladen, sie sollen – frei nach den Plakaten – an diesem neuen Areal mitkneten.
Mitarbeiter sollen 2021 ausziehen
Möglich macht dies der Neubau des Beiersdorf-Hauptgebäudes unweit des jetzigen Standorts an der Troplowitzstraße. Letzten Planungen zufolge sollen bis 2021 etwa 3000 Hamburger Mitarbeiter an diesem Standort zusammengezogen werden. Bereits jetzt sitzen dort die Marketing- sowie die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen.
Um bei der Neugestaltung des alten Firmensitzes möglichst viele Ideen einfließen zu lassen, startet am Sonnabend, 30. Juni, die „Stadtmacherei“, ein Beteiligungsprozess: Alle Eimsbütteler seien eingeladen, sich über das Planungsgebiet zu informieren sowie Gedanken zur Entwicklung des neuen Quartiers loszuwerden. Ort ist die Schule Telemannstraße (Heußweg 65) in der Zeit von 10 bis 16 Uhr.
Der Standort der jetzigen Zentrale und des künftigen Wohnquartiers ist historisch begründet. Im Jahr 1892 erwarb Oscar Troplowitz, damaliger Eigentümer von Beiersdorf, das seinerzeit noch vor den Toren der Stadt liegende Grundstück. Die erste Fabrik entstand, in den folgenden Jahrzehnten wurde das Unternehmens in Eimsbüttel immer größer. Heute arbeiten die Mitarbeiter an drei Standorten. 2017 entschied das Unternehmen, sich bis zum Jahr 2021 an der Troplowitzstraße zu konzentrieren.