Hamburg. Nach dem tödlichen Radunfall an der Osterstraße stellen drei Parteien einen gemeinsamen Antrag.

Schärfere Kontrollen, reduziertes Tempo, mehr Sicherheit: Nach dem tödlichen Unfall einer Radfahrerin an der Kreuzung Eppendorfer Weg/Osterstraße hat sich die Eimsbütteler Bezirkspolitik auf einen fraktionsübergreifenden Antrag zur Verkehrsberuhigung rund um die Unfallstelle geeinigt. Demnach fordern SPD, Grüne und Linke in einer gemeinsamen Erklärung, dass der gesamte Eppendorfer Weg sowie die Bundesstraße vom Ring 2 bis zur Straße Beim Schlump „sofort“ zu durchgängigen Tempo-30-Zonen werden.

Häufigere Kontrollen nötig

Die Polizei wird zudem aufgefordert, die Geschwindigkeitsbegrenzung an diesen unfallträchtigen Straßen häufiger zu kontrollieren als bisher. Bisher hätten die Messungen der Polizei ergeben, dass jeder achte Autofahrer zu schnell unterwegs war.

Die Fraktionen begründen ihren Antrag nicht nur mit dem letzten tragischen Unfall, bei dem am 7. Mai eine junge Mutter auf ihrem Rad von einem abbiegenden Lkw überrollt worden war. Sie führen insgesamt fünf tödlich verletzte Menschen ins Feld, die in den vergangenen Jahren im Großraum Osterstraße Opfer des Straßenverkehrs geworden sind.

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    Im Jahr 2015 etwa war die Wirtin des „Vesper“ beim Joggen an einer Fußgängerampel an der Bundesstraße überfahren worden. Daraufhin wurde bereits ein Teil der Strecke zur Tempo-30-Zone. Nun soll dieser „Flickenteppich“ zu einer einheitlichen, verkehrsberuhigten Zone werden, auch mit Blick auf die vielen Schüler, die in diesem Bereich unterwegs sind.

    2630 Verkehrsunfälle

    Zur Untermauerung ihres Antrags zitieren die Parteien nochmals aus der Unfallstatistik. So wurden allein am Eppendorfer Weg zwischen 2000 und 2015 insgesamt 2630 Verkehrsunfälle gezählt, wodurch 39 Menschen schwer- und 314 leicht verletzt wurden. Nicht erst seit dem letzten tödlichen Unfall stuft die Polizei die Kreuzung Eppendorfer Weg/Osterstraße als „Unfallhäufungsstelle“ ein. Die Situation habe sich „verschärft“, schreiben die Parteien. Als Sofortmaßnahme soll die Kreuzung zudem deutl­ichere Markierungen für Radfahrer und Autos erhalten. Auch die Abbiegewege sollen an die aktuellen Regelwerke angepasst werden, und zwar noch vor der geplanten Grundinstandsetzung des Kreuzungsbereichs.