Hamburg . Der entflogene Pelikan aus Hagenbecks Tierpark ist wohlbehalten zurückgekehrt. Offenbar nutzte das Tier einen Sturm zur Flucht.
Der kurze Ausflug in die Freiheit ist beendet: Der am Montag entflogene Pelikan aus Hagenbecks Tierpark ist wohlbehalten in den Schoß seiner Familie zurückgekehrt. Das vermeldet der Tierpark auf seiner Internetseite. Demnach sei die Rötelpelikan-Kolonie wieder vollzählig und schwimme gemeinsam über den Birma-Teich des Zoos in Stellingen. Das Jungtier sei von allein zurückgekehrt und musste nach seinem Ausflug zum Bramfelder See im Hamburger Nordosten nicht eingefangen werden.
Flügel des Pelikans waren gestutzt
„Vielleicht habt ihr es heute auch im Abendblatt gelesen, dass gestern ein Pelikan aus dem Tierpark am Bramfelder See gesichtet wurde. Heute früh dann Entwarnung: die Rötelpelikan-Kolonie ist wieder vollzählig.“, schrieb der Tierpark auf seiner Facebook-Seite. Am Montag hatten ihn zahlreiche Spaziergänger am Teich nahe des Ohlsdorfer Friedhofs neben den heimischen Reihern entdeckt. Darunter auch Helmut Hoppe, der die Kamera zückte, um das ungewöhnliche Bild des Freigängers festzuhalten. „Zuerst konnte ich meinen Augen nicht trauen“, sagte er dem Abendblatt. Er habe ja schon einiges gesehen an dem Gewässer – Reiher, Eisvogel, Adler – aber ein Pelikan war ihm neu.
Tatsächlich bestätigte der Tierpark den Ausbruch. „Dass ein Pelikan außerhalb des Tierparks fliegt, ist aber sehr selten“, so eine Sprecherin. Für gewöhnlich werden die Federn eines Flügels gestutzt, damit die Vögel das Gleichgewicht beim Fliegen nicht finden und somit den Tierpark nicht verlassen können. Allerdings seien die vorwiegend in Afrika heimischen Rötelpelikane „sehr clever und geschickt, was das Fliegen angeht“. Sie würden jeden Wind nutzen, weshalb dem Pelikan vermutlich während des Sturmes am Montag der Ausflug gelungen sei, so die Sprecherin. Erst am Wochenende hatte ein anderes Jungtier der Pelikane einen Ausflug zur U-Bahn unternommen.
Video: So lernen Pelikane fliegen
Obwohl Rötelpelikane die kleinste der acht weltweit vorkommenden Pelikanarten sind, bleiben es relativ große Tiere. Dementsprechend schwierig wäre der Fang gewesen, hätte der gefiederte Flüchtling nicht allein nach Hause gefunden. Für Spaziergänger sei es jedenfalls keinesfalls ratsam, sich einem Tier zu nähern. „Die Schnäbel sind recht spitz“, so die Tierpark-Sprecherin. Bei einer Sichtung sollte umgehend der Tierpark informiert werden. Als Koloniebrüter würden Pelikane aber oft allein den Weg nach Hause finden.