Hamburg. Ende Januar sollen 1800 Flüchtlinge auf dem Gelände eines ehemaligen Autohofes und einer Freifläche untergebracht werden.

Wie im Hauptausschuss der Eimsbütteler Bezirksversammlung angekündigt, soll bis Ende Januar eine neue Zentrale Erstaufnahme von Flüchtlingen im Stadtteil Niendorf entstehen. An der Schmiedekoppel – auf dem Gelände eines ehemaligen Autohofes und der gegenüberliegenden Freifläche – werden voraussichtlich bis zu 1800 Schlafplätze in Wohncontainern und Holzblockhäusern verwirklicht. Das teilte am Mittwoch der neue Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge der Stadt mit.

Mit den vorbereitenden Arbeiten für die Unterkunft werde unverzüglich begonnen, hieß es weiter. Als Betreiber soll der Arbeiter-Samariter-Bund firmieren, ein Wachdienst die Anlage rund um die Uhr sichern. Die Nachbarschaft werde zunächst kurzfristig per Handzettel informiert. Genaue Auskünfte erhalten Anwohner am Montag, 7. Dezember, bei einer Informationsveranstaltung des Bezirksamtes Eimsbüttel in der Aula der Anna-Warburg-Schule am Niendorfer Marktplatz. Die Veranstaltung, bei der auch Vertreter des Zentralen Koordinierungsstabs und des Betreibers Rede und Antwort stehen, beginnt um 18 Uhr.

4300 Plätze für Flüchtlinge in Planung

Neben der bestehenden Zentralen Erstaufnahme an der Niendorfer Straße (320 Plätze) und der geplanten Unterbringung am Hagendeel (528 Plätze) ist die neue Unterkunft an der Schmiedekoppel die dritte Einrichtung südöstlich des Niendorfer Geheges. Insgesamt bietet der Bezirk Eimsbüttel mit seinen 250.000 Einwohnern gegenwärtig Unterbringungsmöglichkeiten für 3565 Flüchtlinge. Das entspricht einer Quote von 1,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung, das gleiche Verhältnis hat nur der Bezirk Nord. Zum Vergleich: Der Bezirk Altona hat eine Quote von 2,7 Prozent, Mitte 2,5, Wandsbek 1,5, Harburg 2,3 und Bergedorf 2,5. Bis Ende Oktober gab es in Hamburg insgesamt 30 Erstaufnahmen mit 18.500 Plätzen sowie 83 Folgeunterkünfte mit 15.400 Plätzen. Die aktuellen Flüchtlingszahlen für November konnte der Koordinierungsstab Flüchtlinge noch nicht nennen.

Im Bezirk Eimsbüttel befinden sich jeweils drei Unterkünfte in Eidelstedt, Lokstedt, Niendorf und Stellingen, zwei in Schnelsen. Zusätzlich zur Erstaufnahme Schmiedekoppel werden Unterkünfte in Harvestehude (Sophienterrasse), Stellingen (Vogt-Kölln-Straße, Große Bahnstraße), Lokstedt (Hagendeel, Behrmannplatz) und Schnelsen (Flagentwiet) geplant – insgesamt 4300 Plätze.