Beim Gericht ist eine Sammelklage gegen das Flüchtlingsheim in Harvestehude eingegangen. Nun muss das Gericht in einem Eilverfahren überprüfen, ob es zu einem Aussetzen der Baugenehmigung kommen kann.
Hamburg. Ärger um die geplante Flüchtlingsunterkunft an der Sophienterrasse: Drei Nachbarn haben im Zusammenhang mit der Baugenehmigung für den Umbau des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes über ihren Rechtsanwalt beim Verwaltungsgericht Hamburg einen Eilantrag eingelegt und wollen das Vorhaben so stoppen.
Auf Abendblatt-Anfrage bestätigte Gerichtssprecher Andreas Lambiris den Eingang des Eilantrags: „Dieser wird nun durch das Gericht sorgfältig geprüft. Das Bezirksamt Eimsbüttel, das die Baugenehmigung erteilt hat, wird um eine Stellungnahme gebeten.“
Bis zu einer Entscheidung des Gerichts könne es mehrere Wochen dauern, so Lambiris weiter. Sollte das Gericht dem Eilantrag statt geben, hätte das einen Baustopp zur Folge.
Das glaubt allerdings Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke nicht (SPD): „Diese Baugenehmigung dürfte nicht anfechtbar sein“, sagte Sevecke. In dem Gebäude unweit der Alster sollen bis zu 220 Flüchtlinge untergebracht werden. Mit dem Umbau und dem Betrieb hat die Sozialbehörde das städtische Unternehmen Fördern&Wohnen beauftragt.
Der Sprecher der Sozialbehörde, Marcel Schweitzer, sagte: „Wir sehen den Eilantrag gelassen. Es wird so lange umgebaut, bis uns das Gericht die Bauarbeiten verbietet.“ Aber davon ginge die Behörde nicht aus, so Schweitzer weiter.
Das Bezirksamt Eimsbüttel hatte die Baugenehmigung für den 4,8 Millionen Euro teuren Umbau erst Ende September erteilt.
Wie berichtet, hatten sich die Planungen für den Umbau der Immobilie massiv verzögert, weil die Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben werden mussten und dies ein sehr zeitaufwendiger Vorgang war. Eigentlich war der Einzug der Flüchtlinge für Herbst dieses Jahres geplant gewesen, zuletzt ging Fördern & Wohnen von Ende Juni 2015 aus.