In den kommenden Tagen entfernt die Stadtreinigung 800 Schrotträder, die einfach am Straßenrand abgestellt sind. Anwohner können sich unter der „Hotline Saubere Stadt“ unter Telefon 25 76 11 11 melden.
Hamburg. Ein Fahrradschloss zu knacken, dauert nur wenige Sekunden, wenn man wie Heinz Kabel mit einem Trennschleifer vorgeht. Der Mitarbeiter der Stadtreinigung hat am Montag 75 Schlösser im Bereich Rellinger Weg/Armbruststraße in Eimsbüttel auf diese Weise durchgeflext. Ganz legal. Denn die Entfernung dieser Fahrradleichen, also Räder, die offensichtlich nicht mehr benutzt werden und schrottreif sind, ist der Start einer Aktion der Stadtreinigung. Rund 800 Altfahrräder, die entweder die Verkehrssicherheit gefährden, weil sie zum Beispiel Gehwege blockieren oder die selbst verkehrsuntauglich sind, werden in den kommenden zwei Wochen abgeflext und verschrottet. In Eimsbüttel ging es los, am Dienstag folgt Mitte, Mittwoch Altona, Donnerstag Harburg und am Freitag werden die Fahrradleichen im Bezirk Nord entfernt.
„Es ist ein Kampf gegen Windmühlen“, sagt Helmut Strauß vom Fachamt Management für öffentlichen Raum im Bezirksamt Eimsbüttel. Das Entfernen von schrottreifen Fahrrädern höre nie auf. Dabei können alte Fahrräder zu jedem Recyclinghof gebracht werden, wo sie kostenlos entsorgt werden. Helmut Strauß glaubt, dass die Zahl der Fahrräder, die einfach am Straßenrand abgestellt werden, zunimmt. Tatsächlich schwankt die Zahl gemeldeter Fahrradleichen zwischen 3300 und mehr als 4000 Rädern. Im vergangenen Jahr waren es 3400 Räder, im Jahr 2011 4400. Besonders viele Schrotträder werden aus Eimsbüttel und dem Bezirk Nord gemeldet. Im Moment sind es 261 in Eimsbüttel, in Harburg wurden 14 Fahrradleichen gemeldet, in Altona 79, in Mitte 135 und in Nord mehr als 300. Seit Anfang des Jahres wurden der Stadtreinigung schon mehr als 1500 Schrotträder zur Entsorgung genannt.
Stellen Polizei oder Mitarbeiter der Bezirksämter fest, dass ein Fahrrad offensichtlich schon lange unbenutzt an einer Stelle und das Rad bereits Moos ansetzt und verkehrsuntauglich ist, kennzeichnen sie das Rad mit einem neonorangenen Aufkleber: 14 Tage lang hat der Eigentümer dann die Möglichkeit, sein Rad zu entfernen. Nach Ablauf dieser Frist kommen Mitarbeiter des Verkehrssicherungsdienstes der Stadtreinigung und laden das Fahrrad in einen Laster, um es später verschrotten zu lassen. Anwohner, die sich über Fahrradleichen ärgern, die über einen langen Zeitraum an Zäunen, Verkehrsschildern oder Fahrradbügeln angeschlossen sind, können sich unter der „Hotline Saubere Stadt“ unter Telefon 25 76 11 11 melden.