Opposition streitet über den Kauf des Flüchtlingsheims an der Sophienterrasse für 14 Millionen Euro. “Es stellt sich bei den horrenden Summen die Frage, ob das Geld nicht an anderer Stelle klüger zu verwenden wäre.“
Hamburg. Der Plan der Stadt, bis zu 14 Millionen Euro für den Ankauf des früheren Kreiswehrersatzamts an der Sophienterrasse in Harvestehude zu bezahlen, um dort bis zu 250 Flüchtlinge unterzubringen, stößt bei der Mehrheit der Opposition auf Kritik.
„Wir finden es richtig, dass sich Flüchtlingsunterkünfte möglichst gleichmäßig über die Stadtteile von Hamburg verteilen“, sagte die Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Antje Möller. „Die Preisforderung des Bundes für die Immobilie erscheint aber sehr hoch.“ Es sei in der ganzen Republik eine gesellschaftliche Aufgabe, für angemessene Flüchtlingsunterkünfte zu sorgen. Möller: „Dieser Verantwortung sollte sich auch die zuständige Bundesanstalt nicht entziehen und für die Immobilie in Harvestehude auf eine Höchstpreisvergabe verzichten.“
Die CDU und FDP geben zu bedenken, ob es im Bezirk Eimsbüttel nicht andere Grundstücke für Flüchtlingsheime gibt, die ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen. „Es stellt sich bei den horrenden Summen die Frage, ob das Geld nicht an anderer Stelle klüger zu verwenden wäre“, so Kurt Duwe (FDP). Wer eine solche Diskussion im Zusammenhang mit Flüchtlingsunterkünften und damit auch mit Wohnungsbauflächen betreibe, spiele bewusst mit dem Feuer, sagte der SPD-Abgeordnete Dirk Kienscherf. „Derjenige will mit fadenscheinigen Argumenten die soziale Spaltung in der Stadt bewusst vorantreiben und nimmt eine mögliche soziale Zuspitzung billigend in Kauf.“ Die Linken-Fraktion unterstützt ebenfalls den Ankauf des Komplexes an der Alster. „Die Flüchtlinge können nicht warten, bis der Senat irgendwann ein günstigeres Gebäude findet“, sagte die Linken-Abgeordnete Cansu Özdemir. „Sie brauchen ein Dach über dem Kopf, und zwar jetzt.“