Gegenentwurf zum “Weißen Dinner“: Am Sonnabend feierten etwa 150 Eimsbüttler auf dem Else-Rauch-Platz das erste “Bunte Dinner“.
Hamburg. Das erste "Bunte Dinner" war klein, gemütlich und eben ziemlich farbenfroh: Am Sonnabendabend fand die erste Ausgabe des Gegenentwurfs zum "Weißen Dinner" auf dem Else-Rauch-Platz statt. Das Konzept ist im Grunde dasselbe wie beim "Weißen Dinner", das dieses Jahr erstmals nicht mehr in Eimsbüttel, sondern auf den Michel-Wiesen stattfand:
Wer teilnehmen möchte, bringt Stühle, Tische, Essen und Trinken mit. Menschen, die sich eigentlich nicht kennen, rücken an diesem Abend ihre Tische zusammen und bilden so eine große Tafel. Einziger Unterschied zum "Weißen Dinner": Anziehen darf und soll man auf dem Else-Rauch-Platz, was gefällt. Am besten bunt. Einige der etwa 150 Teilnehmer malten sich Blumen auf die Wange, andere kamen mit farbigen Glitzerperücken, andere einfach in Straßenklamotte. Ungezwungener und lässiger als beim "Weißen Dinner" sollte es zugehen, hatten die Veranstalter im Vorfeld angekündigt.
Die Teilnehmer, die an Tischen saßen oder sich ein Lager auf der Wiese aufgebaut hatten, banden bunte Luftballons an Stuhllehnen und Picknickkörbe. Zu späterer Stunde trugen viele von ihnen goldene Krönchen auf dem Kopf. Ein bischen, wie bei einer Faschingsparty. Die frischen herbstlichen Temperaturen hielten die Eimsbüttler nicht davon ab, dennoch bis zum späten Abend bei Kerzenschein und Live-Musik zusammenzusitzen.
Mitorganisator und Gastronom Marco Scheffler zeigte sich dennoch etwas enttäuscht. Er habe sich noch mehr Teilnehmer gewünscht. Dass die Veranstaltung mit etwa 150 Dinnierern im beschaulichen Rahmen ablief, störte von den Gästen aber niemanden - im Gegenteil: "Das Weiße Dinner ist uns zu groß geworden", sagte eine Frau aus der Nachbarschaft. "Wir freuen uns, dass wir mit dem Bunten Dinner wieder ein richtiges Nachbarschaftsfest feiern können." Andere lobten, dass die farbenfrohe Variante bodenständiger sei und weniger "schickimicki". Ob das "Bunte Dinner" im kommenden Jahr noch einmal stattfinden werde, ist noch nicht bekannt.