Via Facebook ruft der 31-Jährige dazu auf, ihn bei der Suche nach seinem T4 California Baujahr 1993 zu unterstützen. Viele Hilfsangebote.

Hamburg. Zwischen Sonntag und Dienstag müsse es passiert sein, sagt Lars M. aus Eimsbüttel. Beim Abstellen seines VW-Bus T4 California hätte er sich noch über den schönen Parkplatz an der Lutterothstraße gefreut. Am Dienstag wollte er dann mit "Mo", so wird der Bus genannt, mal wieder eine seiner Touren aufs Land machen – aber der Wagen wäre nicht mehr da gewesen. "Erst dachte ich, ich habe den Bus doch woanders geparkt, das passiert ja gerne mal. Aber nachdem ich die ganze Gegend abgesucht hatte, wurde mir klar: 'Jemand muss Mo gestohlen haben!'", erzählt der 31-Jährige.

Der Eimsbüttler ging zur Polizei und meldete seinen Wagen als vermisst. Und startete gleichzeitig einen Aufruf über Facebook . Obwohl er eigentlich überhaupt kein "Auto-Nerd" wäre, sei dieser Wagen für ihn und seine Freunde eine Herzensangelegenheit, erklärt Lars M. die ungewöhnliche Suchaktion.

2010 hatte Lars M. den Bus gemeinsam mit seinem Freund Timo gekauft. "Der Wagen ist total verrostet, hat Löcher und das Schloss ist kaputt. Und trotzdem oder gerade deswegen hat sich dieser VW-Bus in die Herzen geschlichen. Wir haben mit ihm einfach schon so viele tolle gemeinsame Sachen erlebt", sagt der Eimsbüttler. Auf Facebook ist zu lesen: "Wir werden nicht aufgeben bis wir dich wiederhaben. Er ist nicht irgendein Auto. Er ist mehr als das. Er ist Mo. Rostig und wundervoll."

Da der Wagen in seinem Bekanntenkreis auch immer wieder verliehen worden sei, würden auch sehr viele Leute an ihm hängen, so der Eimsbüttler. Dass der Wagen einen Namen bekam, hätte sich von ganz alleine ergeben. "Das waren Wortspielereien. Es ist ja ein mobiles Fahrzeug. Und dann gab es da diesen St. Pauli-Spieler mit diesem Spitznamen. Und irgendwann nannten dann alle den Bus 'Mo'", erzählt der traurige Eigentümer, dem es auch ein bisschen peinlich ist, dass er so viel Aufsehen um ein Auto macht.

Er selber bereiste in den vergangenen zweieinhalb Jahren Frankreich, Schweden, Österreich oder Dänemark mit dem alten löchrigen T4 California. Und der Wagen hätte ihm immer eine Möglichkeit zur Stadtflucht geboten. "Ich studiere neben dem Beruf und bin gerne mit Mo rausgefahren, um in Ruhe an meiner Studienarbeit zu schreiben, irgendwo am Wegesrand", sagt Lars M. Jetzt gerade starte die Festival-Saison. "Da müssen wir wohl wieder ganz 'Oldschool' campen."

Aber vielleicht ja doch nicht. Die Resonanz auf den Facebook-Aufruf "Wir finden Mo" ist bereits jetzt enorm. Es wäre ihm sogar bereits Hilfe aus Dänemark und England angeboten worden. Gestern hätte die Hamburger Taxizentrale Bescheid gegeben, dass sie die Suchmeldung an alle Fahrer gegeben hätte.