Exzellenzinitiative: Fünf Jahre Förderung für den Forschungsschwerpunkt Klima und Strukturphysik. Lenzen fordert weitere Absicherung.

Hamburg. Den Wettkampf um den Titel Elite-Universität haben andere Hochschulen unter sich ausgefochten. Die Hamburger Wissenschaftler bekommen aber für zwei Forschungsschwerpunkte rund um Klima und Strukturphysik Geld. Uni-Präsident Lenzen dringt auf eine Anschlussfinanzierung.

Forschungsgelder für Klima und Strukturphysik in Hamburg: In der zweiten milliardenschweren Hochschul- Exzellenzinitiative von Bund und Ländern werden auch zwei Schwerpunkte in der Hansestadt für fünf Jahre gefördert. Die Universität Hamburg und ihre Kooperationspartner bekommen für die beiden fachübergreifenden Forschungsverbünde – sogenannte Exzellenzcluster – in der Klimaforschung und der physikalischen Strukturforschung rund 60 Millionen Euro, wie die Wissenschaftsbehörde am Freitag mitteilte.

Bei der zweiten Exzellenzinitiative von Bund und Ländern geht es um die Vergabe von 2,7 Milliarden Euro Forschungsgelder, die die Universitäten bis 2017 zusätzlich erhalten. Davon trägt 75 Prozent der Bund, 25 Prozent zahlen die Länder.

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Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) sieht die Förderung der beiden beantragten Cluster – ein Fortsetzungsantrag beim Klima, ein Neuantrag in der Physik – als „Beleg für die hervorragende Leistungsfähigkeit der Forschung in Hamburg“. Prof. Dieter Lenzen, der Präsident der Universität Hamburg, erklärte: „Dies ist ein wichtiger Impuls für unsere Universität und eine Anerkennung der Forschungs- und wissenschaftlichen Leistungen.“

Lenzen betonte jedoch, für die Zukunft des Wissenschaftssystems in Deutschland dürften sich Wissenschaftler die nötigen finanziellen Ressourcen für ihre Arbeit nicht nur selbst beschaffen. Es müsse eine Selbstverständlichkeit sein, „dass Förderung und Unterstützung durch die Länder gewährt werden, insbesondere die hinreichende Grundfinanzierung“. Auch müsse die weitere Finanzierung der Exzellenz-Schwerpunkte nach dem Ende des Wettbewerbs durch Bund und Länder abgesichert werden, betonte Lenzen.

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Das Exzellenzcluster in der Klimaforschung ist nach Darstellung der Wissenschaftsbehörde Kern des KlimaCampus Hamburg, einem Verbund mehrerer Forschungseinrichtungen wie etwa der Universität Hamburg, dem Max-Planck-Institut für Meteorologie und dem Deutschen Klimarechenzentrum. Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit der globalen und regionalen Klimaentwicklung und – vorhersage und untersuche die Wechselwirkung von Klima und Gesellschaft, hieß es.

Mit dem physikalischen Schwerpunkt wollen Forscher Erkenntnisse in der Strukturforschung gewinnen – etwa in Strukturbiologie, Materialforschung und Nanotechnologie. Hier geht es der Universität zufolge um die „Beobachtung von Atombewegungen in Echtzeit“.

Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, der Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, erklärte: „Die erfolgreiche Auszeichnung als Exzellenzcluster ist für Hamburg ein großer Schritt auf dem Weg zu einer „Metropole des Wissens“.“ Mit den zusätzlichen Geldern werde in den kommenden Jahren Forschung ermöglicht, „deren Ergebnisse bald schon in der Wirtschaft in Form von neuen Technologien Anwendung finden können“. (dpa)

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