Hamburg. Bei der Übergabe der Erntekrone in der Kirche St. Petri wirbt Kirsten Fehrs um Gottvertrauen. Hamburgs Landwirte haben indes Sorgen.

In einer Andacht in der Hauptkirche St. Petri übergab der Landfrauenverband Hamburg zum 26. Mal eine geschmückte Erntekrone an die Freie und Hansestadt Hamburg. Die Erntemajestäten der Gemeinschaft Vier- und Marschlande (GVM), Anna von Deyn, Christina Koop und Frederike Schlünzen, überreichten sie symbolisch an Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD). Über dem Altarraum schwebend, verbleibt die Krone als Zeichen der Dankbarkeit und Erinnerung an der die Herkunft der Nahrung in der Kirche.

Mit Erntemajestäten und Trachtenträgern zog Pastorin Gunhild Warning in die Kirche ein und begrüßte die Anwesenden, darunter Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) mit Ehefrau Eva-Maria, die Vorsitzende des Landfrauenverbands, Barbara Froh, der Präsident des Wirtschaftsverbands Gartenbau Norddeutschland, Andreas Kröger, der Präsident des Hamburger Bauernverbands, Martin Lüdeke, sowie die GVM-Vorsitzende Marlis Clausen.

Bischöfin Kirsten Fehrs bei Übergabe der Erntekrone in St. Petri

Zwischen den Beiträgen der Andacht brillierte Tenor Tobias Elze unter anderem mit Leonard Cohens Hallelujah, begleitet von Enno Gröhn an der Orgel. Bischöfin Kirsten Fehrs beschwor in ihrer Erntedankansprache die Gültigkeit des Gottvertrauens, trotz des „Diktators, der weltweiten Hunger als Waffe einsetzt.“ Sie betonte: „Angst und Sorge dürfen uns nicht lähmen, Danken können gibt Kraft.“

Barbara Froh verwies auf die Wichtigkeit regionaler Versorgung, dies haben insbesondere die Pandemie und der Krieg in der Ukraine gezeigt. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit ergänzte: „Etwa 25 Prozent der Versorgung erfolgt durch das Landgebiet in Hamburg.“ Sie dankte den Höfen und verwies auf die hoch qualifizierte Arbeit der Landwirte.

Hohe Energiepreise: Sorgen der Landwirte wachsen

Andreas Kröger wurde deutlich: „Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in unserer Branche steigt, das ist schön, aber ich mache mir Sorgen um die Betriebe, da die Energiepreise durch den Ukraine-Krieg explodieren.“ Der Umsatz von Bio-Produkten sei um 30 Prozent eingebrochen.