Fünfhausen. Der SC Vier- und Marschlande weiht seinen neuen Raum an der Sporthalle Fünfhausen ein. Was jetzt zusätzlich möglich ist.

Bis aus den Plänen, den Umkleidetrakt der Sporthalle Fünfhausen um einen Bewegungsraum aufzustocken Realität wurde, brauchte es eine Menge Geduld. Schon Anfang 2019 startete der Sportclub Vier- und Marschlande (SCVM) das Projekt. Doch vor allem der Materialmangel bremste den Bau immer wieder aus. Gut dreieinhalb Jahre nach Planungsstart konnte der Neubau am Sporthallenweg nun feierlich mit Gästen wie Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann, Sportkoordinator Fred Osterhage oder Christian Poon vom Hamburger Sportbund eingeweiht werden.

Und die Geduld hat sich gelohnt: Der SC Vier- und Marschlande kann seinen Mitgliedern nun 200 Quadratmeter mehr Platz bieten. Und das den ganzen Tag lang. Denn gerade am Vormittag und Mittag konnte der Verein keine Sportangebote in der Halle für seine Mitglieder machen, da die Zeiten für den Schulbetrieb gebraucht wurden. Der neue Aufbau wird nun einzig und allein vom SCVM genutzt.

SCVM: Neubau war durch Unterstützung von Sponsoren möglich

Davon profitieren vor allem Gruppen wie Yoga, Pilates, Zumba oder der Seniorensport. Auch Tänzer können nun mit einem ganz neuen Gefühl über den schwingenden Parkettboden gleiten, statt über den stumpfen Sporthallenbelag. „Ich liebe diesen Raum“, schwärmte Nicole Reinhold, die sowohl Sport für Ältere als auch Zumba, Latin Dance für Teenies, Fitness und Gymnastik unterrichtet.

Das Gefühl, in dem Studio ganz für sich zu sein, statt in einer hohen Halle, in der auch schon mal nebenan zeitgleich eine Schulklasse unterrichtet wird, sei völlig anders, berichtet Nicole Reinhold. „Auch wenn es für so manche Teilnehmerin oder manchen Teilnehmer noch ungewohnt ist, sich selbst im Spiegel zu sehen“, sagt die Trainerin.

Verein stemmt 630.000 Euro aus eigenen Mitteln

Etwa 720.000 Euro hat der Bau gekostet, der durch eine Mischfinanzierung realisiert werden konnte. Neben Zuschüssen vom Bergedorfer Bezirksamt und dem Hamburger Sportbund stemmte der Verein etwa 630.000 Euro aus eigenen Mitteln. Dafür dankte Norbert Kurfürst zahlreichen Sponsoren und Unterstützern.

Während der Pandemie musste auch der SCVM – wie so viele andere Vereine – einen Rückgang der Mitgliederzahlen verkraften. Etwa 10 Prozent habe man in der Zeit verloren, berichtet Geschäftsführer Thomas Niese. Umso erfreulicher sei es, dass derzeit 3248 Mitglieder dem Verein angehören. Vor allem die Active-City-Starter-Gutscheine hätten dem Verein sehr geholfen. Seit Jahresbeginn habe der SCVM dadurch 120 Mitglieder neu begrüßen können, berichtet Thomas Niese.

Verzicht auf fossile Brennstoffe, stattdessen eine Wärmepumpe eingebaut

Die Kampagne wurde von Hamburg Active City, dem Hamburger Sportbund und dem Verband für Turnen und Freizeit ins Leben gerufen, um die Hamburger Vereine zu unterstützen, die währen der Pandemie mit vielen Vereinsaustritten zu kämpfen hatten. Das zeigte im Landgebiet Wirkung: „Mittlerweile haben wir wieder so viele Mitglieder wie vor der Pandemie“, sagt Vorsitzender Norbert Kurfürst.

Die Entscheidung, mit dem Anbau weitere Räumlichkeiten für die Mitglieder zu schaffen, sei also absolut richtig gewesen, so Kurfürst. Schließlich habe es vor der Pandemie stets einen leichten Aufwärtstrend der Mitgliederzahlen gegeben. Christian Poon, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Hamburger Sportbunds, lobte, dass bei dem Bau darauf geachtet wurde, auf fossile Brennstoffe zu verzichten und stattdessen eine Wärmepumpe eingebaut wurde. Auch die freundliche Wirkung des Raumes hob Poon hervor: „Licht lockt Leute.“

Bodentiefe Fenster sorgen für viel Licht in dem neuen Raum

Bodentiefe Fenster geben den Blick auf die weiteren Sportstätten des Vereins, wie den Rasenplatz und die Beachvolleyballfelder frei. Dort bemühe sich das Bezirksamt gerade darum, die Flächen anzukaufen, um sie in städtisches Eigentum zu überführen, berichtet Sportkoordinator Fred Osterhage aus der Bergedorfer Verwaltung. Bisher sind sie von einem privaten Eigentümer gepachtet.

Ab Montag, 11. Juli, gibt es die Gelegenheit, den neuen Raum auszuprobieren. Und dafür ist nicht mal eine Mitgliedschaft im SC Vier- und Marschlande notwendig: Im Sommerferienprogramm gibt es bis zum 17. August insgesamt 60 Schnupperangebote – darunter Pilates, Seniorensport, Zumba und Eltern-Kind-Turnen, aber auch Sportarten, die sonst noch nicht im Verein präsent sind, wie Hula Hoop, Swingstick oder Jacaranda Ball, wobei mithilfe eines Gewichstballs die tieferliegende Muskulatur trainiert wird.

Einen Überblick über alle Angebote des Sommerferienprogramms gibt es im Internet. Dort ist auch eine Online-Anmeldung möglich: www.scvm.de.